1. Der Spielplatz


    Datum: 11.10.2022, Kategorien: Reif Autor: Peter Wegener

    ... mittellange Haare, ist eher klein aber hat ein sehr sympathisches Gesicht, in dem immer ein Lächeln schimmert. Sie hat einen kleinen Po und mittelgroße Brüste, ich glaube, ich könnte sie jeweils gut mit einer Hand fassen. Mia hat noch einen Bruder Paul, der aber noch im Wagen liegt.
    
    Mäxchen ist sofort zu Leni in den Sandkasten gesprungen. Die beiden buddeln im warmen Sand um die Wette. Da steht Lenis Mutter von der Bank auf, auf der sie saß, und schlendert rüber zu mir. Trotz des schönen Frühsommertages sind wir heute die beiden einzigen am Spielplatz. Sie stellt sich vor mich hin und meint "Hallo, wir haben uns ja schon häufiger gesehen, aber noch nie gesprochen. Ich bin die Sabine, die Mutter von Leni!" "Guten Tag, freut mich, dass wir mal ins Gespräch kommen. Ich bin Peter!" Ich reiche ihr die Hand, die sie gleich schüttelt. Ohne zu fragen, setzt sie sich neben mich auf die Bank. Ein blumiger Duft weht von ihr herüber und versetzt mich in sommerliche Stimmung. Wir unterhalten uns hauptsächlich über die Kinder, aber auch über unsere Berufe. So erfahre ich, dass sie eigentlich Pharmazie studiert hat, aber vor Abschluss ihrer Promotion schwanger war und jetzt den Part der Mutter einnimmt. Ihr Mann, den sie in einem Pharmaunternehmen kennengelernt hat, ist viel und teilweise auch länger auf Reisen. Sie erzählt mir, dass sie oft schon einsam ist.
    
    Wir sitzen so eine oder anderthalb Stunden zusammen und springen höchstens mal hoch, wenn einer der beiden hingefallen ist ...
    ... oder eine Schaufel voll Sand ins Gesicht bekommen hat. Die Unterhaltung war sehr anregend und angenehm und so bedauere ich es, als wir unsere Kinder einsammeln müssen, um zum Mittagessen zu gehen. Sabine kommt zum Schluss noch einmal zu mir, umarmt mich und drückt mir links und rechts einen Kuss auf die Backe. "Es war schön, mich mit Ihnen - oder Dir? Zu unterhalten! Ich hoffe, wir können das wiederholen!" "Gerne, ich bin ja fast jeden Tag hier am Spielplatz." Ich spüre noch, wie sie an meiner Jackentasche fummelt, dann hat sie Leni geschnappt und sie sind weg. Bevor ich Max jetzt hole, greife ich in meine Jackentasche und hole einen zerknüllten Zettel raus. Ich streife ihn auseinander und finde eine Handynummer in schnellen Strichen hingeschrieben. Na sowas? Was soll ich davon halten?
    
    Die nächsten Tage ist das Wetter eher durchwachsen. Am Donnerstag bleibe ich mit Max in der Wohnung und spiele dort mit ihm. Regelmäßig geht mir der Zettel mit der Handynummer durch den Kopf. Will die Frau etwas von mir? Ich bin doch mindestens 30 Jahre älter als sie! Die kann doch von so einem alten Kerl nichts wollen! So gutaussehend könnte sie doch jeden haben, warum also ich? Immer wieder hole ich den Zettel heraus und wollte sie schon anrufen, habe es aber dann doch nicht getan. Jetzt ist es Donnerstagabend und der zerknüllte und von mir aufwändig glattgestrichene Zettel liegt mal wieder vor mir. Mein Handy liegt daneben. Ich kann doch nicht einfach eine wildfremde Frau anrufen! Innerlich ...
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