1. Erfahrungen


    Datum: 07.11.2022, Kategorien: Ehebruch Autor: Linette

    ... fürsorglich und konnte im Bett auch mal den Tiger geben, aber es war eben immer die gleiche Bratwurst, um im Bild zu bleiben. Neulich las ich in der Zeitung, Frauen haben im Schnitt anderthalb Verhältnisse. Irgendwo müssen dafür ja aber auch die Männer herkommen. Was sind das für Männer, sind sie alle unverheiratet, oder sind sie zu lange verheiratet? Darüber wurde in diesem Artikel nichts weiter berichtet. Jüngst war mir aufgefallen, dass Georg immer häufiger irgendwelche Treffen mit Freunden hatte. Oft kam er auch später zurück vom Skatabend als üblich. Zunächst dachte ich mir nichts dabei. Aber die Vorfälle häuften sich. Oft saß ich alleine abends zuhause rum. Er war immer völlig gelöst, wenn er heimkehrte. Er vermied es allerdings, mich dann zur Begrüßung zu küssen. Das war auffällig.
    
    Meine Empfangsantennen waren geschärft. Eines Tages entdeckte ich den berühmten Lippenstift an seinem Hemdkragen. Von nun an wurde ich noch aufmerksamer. Wenige Tage später erzählte mir eine Freundin, wie sie Georg mit einer sehr ansehnlichen Frau, wie sie sich ausdrückte, in einem Hotel hatte verschwinden sehen. Auch ich hab ja schon mal von der sogenannten Midlife Crisis gehört, aber eigentlich sollte Georg darüber doch nun schon hinweg sein. Offensichtlich hatte sie bei ihm gerade erst angefangen. Ich überlegte, wie ich damit umgehen und wie ich reagieren könne. Empört sein, wäre eine Reaktion, Streit anzufangen, wäre eine zweite Möglichkeit und schließlich die betrogene Ehefrau zu ...
    ... spielen, war die dritte Alternative, die mir so einfiel. Ich wog ab, was von den Möglichkeiten mir denn was bringen würde. Unfrieden wäre in jedem Fall die Folge gewesen. Ein Erfolg in meinem Sinne stand in den Sternen. Wie heißt eine der militärische Strategien, den Gegner mit seinen eigenen Waffen schlagen. Ich musste Georg eifersüchtig machen. Mit meinem Aussehen und meiner Figur sollte es mir nicht allzu schwer fallen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Wichtig war allein, es ihm nicht zu verheimlichen.
    
    Ich verabredete mich künftig häufiger mit Freundinnen, ich kam künftig auch häufiger erst später am Abend zurück. Nun konnte ich gar nicht so oft Verabredungen mit Freundinnen treffen, wie ich vorgab. Ich bummelte dann durch die Stadt, ging ins Kino oder tat sonst was, um die Zeit totzuschlagen. Hauptsache war, er würde glauben, ich würde mich rumtreiben. Schon nach kurzer Zeit stellte sich die erste Wirkung ein. Er fragte nach, wo ich denn so lange geblieben sei. Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. In einem Straßencafé lernte ich einen netten Herrn in passendem Alter kennen. In passendem Alter bedeutet, er war wohl genauso alt wie ich und damit fünf Jahre jünger als Georg. Wir kamen ins Gespräch, und er erzählte mir freimütig, er sei gerade frisch geschieden nach über zehn Jahren Ehe. Er brauchte wohl mal ein Ventil, und manchmal ist dafür eine fremde Person besser geeignet als ein Freund oder naher Verwandter. Seine Frau hatte sich einen zehn Jahre jüngeren ...
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