Play with me
Datum: 07.11.2022,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... einen ungläubigen Blick zu. Sie hat sich bei früheren Gelegenheiten nie eingemischt, wenn eines der Mädchen den Auftrag nicht wollte. Ich muss allerdings zugeben, ich weiß selbst nicht, warum ich so schnell ablehnen wollte. Es war mein Bauchgefühl, das mir gesagt hat, ich sollte vorsichtig sein und mich nicht leichtfertig auf diesen Mann einlassen. Eine Woche mit ihm zusammen sein zu müssen, birgt schließlich ein gewisses Risiko in sich. Wäre es nur für einen Tag gewesen, hätte ich vermutlich zugesagt. Da ist aber noch etwas anderes. Tief in meinem Inneren macht sich auch die Befürchtung breit, dass ich ihm verfallen werde, sollte ich mich auf ihn einlassen. Es ist einfach so ein Gefühl.
Doch warum lässt Emma mich nicht vom Haken? Ihr muss doch klar sein, dass der Kunde gar nicht existiert und von mir nur vorgeschoben wurde. Sie müsste verstanden haben, dass ich keine Lust auf diesen Auftrag habe. Der angebliche Kunde war der Versuch, elegant aus der Sache herauszukommen, ohne dem Mann sagen zu müssen, dass man nicht will. Warum also fällt sie mir in den Rücken?
"Dann ist ja zum Glück alles klar", stellt Hemsworth fest.
"Es ist unüblich, mit einem Kunden, den man nicht kennt, gleich beim ersten Mal zu verreisen", werfe ich hastig ein. Es ist ein weiterer, verzweifelter Versuch, mich doch noch aus der Affäre zu ziehen. Sozusagen mein letztes Aufbäumen.
"Das bedeutet?"
Seine Stimme ist eindringlich. Ich fühle mich auf ungewohnte Art unwohl in meiner Haut. Ich ...
... komme mir vor, wie bei einer wichtigen Prüfung, wenn man vor dem Professor steht und dieser einen auf Herz und Nieren checkt. Ich habe - wie schon betont - keine Angst vor ihm. Ich habe aber das Gefühl etwas Unartiges zu tun, wenn ich ihm widerspreche.
Lord Hemsworth löst unglaublich zwiespältige Gefühle in mir aus. Einerseits ist es Vorsicht, weil ich mir bewusst bin, auf etwas zuzugehen, das ich bisher, in dieser Weise, ganz sicher noch nie erlebt habe. Ich habe aber gleichzeitig auch Angst, dass mir die Situation entgleitet und ich vollkommen die Kontrolle verlieren könnte. Angst habe ich aber nicht vor ihm, sondern davor, dass ich mich verlieren könnte. Ich spüre eine unglaubliche Anziehung, die ich mir nicht erklären kann und die für mich völlig unbekannt ist.
"Ich würde vorschlagen, wir verbringen zunächst einen Abend zusammen", schlage ich schüchtern vor. "Danach entscheiden wir."
"Wie stellst du dir das vor? Die Abreise ist für übermorgen geplant", mischt sich Emma ein. Sie spricht mit mir, wie mit einem unartigen, kleinen Mädchen.
"Das geht schon in Ordnung", bremst jedoch Hemsworth Emma gelassen aus. Bei seinen Worten zuckt sie zusammen und zieht sich wie ein vorlautes Kind zurück. "Dann aber sofort und nicht nur einen Abend, sondern auch die Nacht."
"Zum üblichen Tarif", stelle ich klar.
Während Emma schockiert nach Luft schnappt und sich in ihrem Gesicht eine leichte Röte breitmacht, lächelt mich Hemsworth siegessicher an. Erneut lässt er seine Hand ...