1. Jugendsünden


    Datum: 04.01.2023, Kategorien: Reif Autor: lost_of_mind

    ... ein junges Liebespaar. Kann man prima mit der Strassenbahn erreichen.
    
    Die auffälligste Erkenntnis nach zwei Monaten des getrennten Lebens: Wenn ich 50€ in der Tasche habe dann sind das auch tatsächlich meine 50 und es langt für eine ganze Woche Essen! 1070 schöngerechnete € Netto ist unglaublich viel wenn man das nur für sich hat. Luzia ist sehr oft bei mir und kocht auch regelmässig. Einfach aber lecker. Selbst dann reichen 50€.
    
    Tanken kann ich billigst: Wenn bei Unfall- oder Schrottautos oder Falschtankern der Kraftstofftank abgepumpt werden muss dann wandert das nicht in das Sondermüllfass, sondern in meinen Tank. Uraltautos mit Vergaser und niedriger Verdichtung können solche Gemische durchaus mit ein bisschen Qualm noch verdauen, wo die modernen Hochdruck-Einspritzer längst versagen würden. Als Dienstältester in der Werkstatt habe ich das Vorrecht, das was ich nicht verbrauchen kann wird dann an den Nächsten mit altem Auto verteilt oder in unseren alten Schneeräumer-Unimog gekippt.
    
    Plötzlich wird das Leben preiswert. Und Lebenswert! Obwohl oder weil wir jedes Wochenende kleine Ausflüge unternahmen. Die nächste Erkenntnis: Wenn eine Frau wirklich Bock zum Ficken hat dann fördert sie das und tut was dazu, sendet zumindest eindeutige Signale und zeigt dann auch dass es ihr wirklich Spaß macht.
    
    In Folge kamen ein paar Briefe von Anwälten, sie witterten wohl fette Geschäfte. Ich ging jedem Streit aus dem Weg, überschrieb meinen Anteil am verschuldeten Haus ...
    ... kurzerhand an die Kinder. Sollen die sich mit ihrer Mutter herumstreiten. Rein Vorsichtshalber legte ich bei jedem Antwortbrief gleich eine Kopie meiner neuen Lohnabrechnung bei, um zu Zeigen dass bei mir wirklich nichts zu holen wäre. Das wirkte! Bald wurde es Ruhig.
    
    Mein Chef hielt Wort, er nutzte meine Situation nicht aus. Wie die anderen ihr Weihnachtsgeld auf der Lohnabrechnung hatten stand bei mir natürlich nichts drauf. Stattdessen legte er mir ein dickes Kuvert mit einem handgeschriebenen Zettel auf die Werkbank, wo all meine "Überstunden", auch jene als Hausmeister akribisch aufgelistet waren, dazu befanden sich ein Satz Fahrzeugschlüssel und der Brief eines Gebrauchtwagens darin. Ein gängiges Modell, neutrale Farbe, gute Ausstattung, Leasingrückläufer, das würde man leicht los bekommen.
    
    Im Kopf rechnete ich grob drüber, er hatte mir den Wagen zum Händler-Einkaufspreis verrechnet. Das ist mehr als okay, denn wenn ich geschickt verkaufen könnte dann bliebe sogar noch darüber hinaus bisschen was für mich. So motiviert man Mitarbeiter!
    
    Luzia war relativ häufig bei mir. Es ist schön am Abend in die Wohnung zu kommen und ein einfaches Abendessen nebst einer ansprechenden Frau wartet auf einen. Ich vermute die alten Leute im Wohnheim langweilen sie, geistig ist sie wirklich noch sehr flexibel geblieben. Unter Tags, wenn ich arbeiten bin nutzt sie die kulturellen Vorteile der Stadt, kann alles mit Bus und U-Bahn erreichen.
    
    Vorteilhaft für mich war auch dass wir ...
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