1. Lebenslänglich - Kapitel 09


    Datum: 15.01.2023, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bydisguise51

    ... lassen, wollte aber auf jeden Fall verhindern, dass ihr Hengst dahinter kam und Gleiches forderte.
    
    So saß ich also erst mal wieder auf dem Trockenen und hoffte auf Glorias Vermittlung.
    
    Es war ein Dienstag vormittags, als ich die bescheidene Eingangshalle zu dem Bürokomplex betrat, in dem auch Gloria residierte. Ich verhielt mich unauffällig wie immer und so merkte mich der Typ, der gerade mit einer Begleitung wild gestikulierend und schimpfend den Lift verließ , vermutlich nicht. Aus meiner Sicht war das aber völlig anders. Ich kannte das Gesicht und es dauerte nur Sekunden, da kam die Begegnung mit ihm und seinem offensichtlichen kleinen Sohn wieder in mein Gedächtnis zurück. Schon damals war er mir äußerst unsympathisch. Aber so schnell, wie ich mich erinnerte, war er auch wieder aus meinem Kopf. Bis ich Glorias Büro betrat.
    
    Dort sah es etwas unordentlich aus. Gloria hockte tränenüberströmt auf dem Boden und sammelte irgendwelche Akten zusammen. Ich half ihr erst einmal auf und nahm sie in die Arme, was sie sich anstandslos gefallen ließ. 15 Minuten später war die gröbste Ordnung wieder hergestellt. Bei einer Tasse Kaffee erfuhr ich dann von einem Besucher, der ihr ein Angebot zur Übernahme ihrer Geschäftsaktivitäten gemacht hatte, dass sie sich nicht traute, abzulehnen. Schnell war klar, dass ich ihren Besucher beim Verlassen des Hauses gesehen hatte und somit zumindest ahnte, mit wem oder war sie es hier zu tun hatte. Noch als wir über die äußerst unschöne ...
    ... Situation sprachen und ich auch rein egoistisch erkannte, dass es mir ohne Glorias einfühlsamen Service auch schlecht gehen könnte, kam mir eine Idee. Mit der Bitte um einen Kontakt zu der „Gouvernante", die damals bei Annas erstem Treffen die Vorhut bildete, bat ich Gloria um einen kurzen Aufschub unseres geplanten Gespräches. Am nächsten Tag traf ich die Gouvernante. Wie vermutet, hatte sie die Kontakte, die ich mir erhoffte.
    
    Ohne mich hier weiter in Details zu verlieren, kann ich aber berichten, dass es nicht besonders schwierig war, unserem Süd-Ost-Europäer nahe zu legen, dass der Schutz seiner Familie im Vergleich zur geplanten Geschäftsausweitung das höhere Gut sei.
    
    Auf jeden Fall hörte Gloria nichts wieder von ihm und seiner Truppe. Bis zu meinem nächsten Besuch bei ihr hatte die Gouvernante ihr offensichtlich meine Beteiligung an der Lösung gesteckt.
    
    Auf jeden Fall wurde ich von ihr mit besonderer Herzlichkeit empfangen. Gloria hatte sich offensichtlich gut vorbereitet und entsprechend aufgebrezelt. Wir sprachen über meine Wünsche und Vorlieben, die ihr ja nach meinem ursprünglichen Vermittlungsbegehren nicht neu sein durften. Ausserdem erwähnte sie, dass sie sich gerne räumlich verändern würde um der Gefahr einer neuerlichen Erpressung weitestgehend aus dem Wege zu gehen. Unser Gespräch wurde irgendwie immer vertrauter. Gloria war zwischenzeitlich aufgestanden und stolzierte immer wieder vor mir her. Stellte sie sich zur Schau?
    
    Mit Ihren 45 Jahren gehörte sie ...
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