1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse


    Datum: 20.01.2023, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... Aufzugsschacht, ging man ihn rechts entlang, fand man die Serverhalle A und die Datensicherungsabteilung, sowie den Abschnitt B mit dem Areal des Bundesnachrichtendienstes. Letzterem hatte er es zu verdanken, dass er noch lebte, denn der Dienst hatte sich in diesem Bunkersystem einen Rückzugsort geschaffen, der seinen Mitarbeitern in einem Notfall für viele Monate Schutz und Obdach geboten hätte. Ironie, wie Maximilian heute befand.
    
    Im Abschnitt B lag auch die kleine Kantine, in der es am Morgen ein Frühstück und mittags eine warme Mahlzeit gegeben hatte. Alles was man benötigte, um sich ein warmes Essen zu kochen, befand sich dort. So bereitete sich Max Konserven zu, die auch jetzt noch, nach mehr als dreißig Jahren für ihn genießbar geblieben waren.
    
    Er brauchte nicht nach den Dosenöffner suchen, es gab mehrere und so hatte er sich bisher nie in dieser Richtung Sorgen machen müssen. Zum Glück für ihn gab es fast alles mehrfach und so konnte er selbst im Schadensfall seine Verluste bisher in für ihn erträgliche Grenzen halten.
    
    Mandarinen?! Er hielt die Dose in den Schein des Deckenlichts und untersuchte ihre Hülle umsichtig. Die Wandung schien in Ordnung zu sein, nirgends war Rost oder eine Schadstelle zu erkennen. Er drehte sie noch einmal in seiner Hand, schüttelte sie und öffnete sie schließlich vorsichtig. Der fruchtige Duft, der in seine Nase stieg, weckte wieder seine Lebensgeister und so holte er sich eine Schüssel, um die Früchte hinein zu geben. Was würde ...
    ... er morgen essen? Vielleicht sich eine EPA aufmachen? Diese Armeerationen schmeckten nur mäßig, deckten aber seinen Bedarf zuverlässig. Auch sie hatten sich als sehr haltbar erwiesen und bisher hatte er keine Mangelerscheinung, geschweige denn Erkrankung an sich beobachten können.
    
    In dem Moment, in dem er den Löffel in den tiefen Teller tauchte und nach dem ersten Fruchtstück fischte, begann das Deckenlicht zu flackern, erlosch für einen kurzen Augenblick ganz und wurde kurz darauf wieder hell. Es war nicht nur eine der Röhren gewesen, sie alle waren gleichzeitig ausgegangen, auch die draußen im Gang. Ungewöhnlich, denn beide Beleuchtungssysteme wurden durch verschiedene Sicherungen von einander getrennt.
    
    Maximilian verfiel in eine Art Schockstarre, aus der er sich nur mit Mühe wieder herauslösen konnte. In all den Jahren hatten zwar vereinzelte Leuchtmittel immer wieder einmal schlapp gemacht, aber einen Totalausfall wie diesen, hatte es bisher nicht gegeben.
    
    Vergessen war das Essen, trotz seines Appetits, trotz des Hungers, der gerade noch sein ganzes Denken und Handeln beherrscht hatte. Es stimmte etwas nicht! Hektisch stand er vom Tisch auf und eilte hinaus auf den Gang. In der Serverhalle gab es ein Steuerungsterminal, über das die Daten aus allen Umweltsensoren und Systemüberwachungsmodulen des Bunkers zusammenliefen. Es würde ihm offenbaren, wo das Problem lag, auch wenn er wenig tun konnte, um es gegebenenfalls zu beheben.
    
    Kaum das er die Halle betreten und ...
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