1. Laycastre 06 - Die Feuer-Feier


    Datum: 24.01.2023, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bypronstories

    ... richtig tot bist!"
    
    Mayella zögerte verdutzt und sah Noram an, als würde sie ihn das erste Mal erblicken: "Brüll doch nicht gleich so... ist doch nur ein Spiel! Ein Spaß!". Sie wich mit großen Augen erst einen, dann noch einen Schritt zurück, als Noram mit wildem Blick und erhobenem Ast näher kam - und ergriff die Flucht.
    
    Die anderen Feen sahen ihr überrascht nach und blickten dann zu Noram. Kein Geräusch erklang. Dann kicherte eine Fee. Eine zweite fiel mit ein - bis erneut die ganze Schar lachte. Erschöpft ließ Noram den glimmenden Ast fallen. Teilnahmslos starrte er auf seine rote, von Blasen übersäte Handfläche, als gehörte sie jemand anderem.
    
    "Gut gemacht", lobte ihn Lisindra und holte ihn damit aus seiner Versenkung. "Das ist die einzige Sprache, die sie versteht! Damit hast du die auch den Respekt der anderen Feen verschafft. So bald wird keine versuchen, ihre Spielchen mit dir zu treiben!"
    
    Noram sah sie an und bemerkte ihr spöttisches Lächeln. Bis auf dich vielleicht, dachte er bei sich.
    
    "Du musst Hunger haben!", fuhr Lisindra fort. "Komm mit, ich zeige dir, wo das Essen steht!"
    
    Noram folgte nur zu gerne. Als er nach dem ersten Teller griff, hätte er ihn vor Schmerzen beinahe fallen gelassen; inzwischen war die Haut an seiner Hand aufgerissen, klare Flüssigkeit trat aus den Rissen.
    
    "Du Ärmster!", zwitscherte Lisindra. "Lass mich dir helfen!"
    
    Sie nahm seine widerstrebende Hand und leckte über die Handfläche. Zurück blieb nur rosige ...
    ... Haut.
    
    "Danke", murmelte Noram. "Bin ich dir jetzt wieder was schuldig?"
    
    Lisindra sah ihn schelmisch von unten an: "Nur eine Sache: du musst mit mir einen Kelch Wein trinken!"
    
    Misstrauisch sah Noram zu, wie sie aus einer der Blüten nippte und sie ihm anschließend reichte, und probierte den Wein anschließend selbst. Er war süß und fruchtig - noch nie zuvor hatte er so etwas leckeres getrunken.
    
    "Das mache ich gerne", grinste er sie an und schob sich etwas gegrilltes Fleisch und ein paar Beeren in den Mund. Lisindra grinste zurück.
    
    Er stillte seinen Hunger mit mehr Fleisch und Beeren, leerte dabei den ersten Kelch. Schon fühlte er sich angenehm beschwingt und ganz leicht schwindelig - und so leicht und unbeschwert wie seit langem nicht. Bereitwillig ergriff er einen weiteren Kelch, als Lisindra ihm einen reichte.
    
    "Komm, tanz' mit mir!", forderte sie kichernd und griff nach seiner Hand. Noram ließ sich von ihr auf die Lichtung ziehen, wo die anderen Feen tanzten. Normalerweise tanzte er nicht so gerne, aber heute war ihm einfach danach! Es war alles so schön hier!
    
    Sie drehten sich im Kreis, bis alles um sie zu zu bunten Schlieren verlief. Er vergaß seine Nacktheit und dachte sich auch nichts dabei, als Lisindra auf einmal nackt war; zu natürlich fühlte es sich an, das kühle Gras unter den Füßen, immer wieder einen frischen Kelch Wein in seiner Hand - war es der dritte oder vierte? und die lachende Lisindra vor ihm. Trotz des Weins fühlte er sich nicht betrunken - nur viel ...