1. Der Skipper


    Datum: 24.01.2023, Kategorien: Romantisch Autor: nucleolus

    ... ihr mit welchem Winkel sie das Boot am Wind steuern kann und setzt die Genua. Stolz steht sie am Ruder, seine Nymphe. Bald briest der Wind auf und sie braucht etwas zum Anziehen. Er übernimmt während sie unter Deck etwas holt. Danach macht er dasselbe. Mittlerweile laufen sie schon mit fünf Knoten und man sieht kleine, weiße Schaum-kämme auf den dunkelblauen Wellen. Ein Motiv wie auf einer Postkarte.
    
    Sie tut ihr Möglichstes so sorgfältig wie möglich zu steuern. Aber immer wieder korrigiert er.
    
    "Ich steuere eh ganz grade!!!" Sie klingt etwas unwillig.
    
    "Schau einmal zurück!" Lacht er. Das Kielwasser zeichnet eine Schlangenlinie durch die Wellen hinter dem Heck
    
    "Wir nennen das Lamplschwaf" (Lämmerschweif) "Aber in fünfundzwanzig Jahren kannst Du das so wie ich!"
    
    Er ist froh, dass sie keine Hand frei hat! Aber er tritt zu ihr und küsst sie zärtlich auf den Mund. Ihr Ehrgeiz ist geweckt und sie bekommt recht rasch ein Gefühl für die mehrfachen Bewegungen die der Schiffsrumpf auf den Wellen vollführt. Immer wieder ist eine Kursänderung nötig, die Verwendung des Autopiloten lehnt sie ab, und nach drei Stunden, nähern sie sich dem Ziel, behauptet er. Sie erkennt nur dass sie auf eine kleine Insel, zwischen vielen anderen und zwei größeren zu laufen. Das kann ihrer Ansicht nach nicht funktionieren. Er startet die Maschine und birgt die Segel. Aber immer wieder, wenn sie näher kommen tut sich eine Passage auf, durch die es weiter geht. Dann ist es nur mehr ein Kanal, ...
    ... durch den er sie lotst. Über je zwei Marken an jedem Ufer peilt er durchs Fahrwasser. Dann öffnet sich der Kanal trichterförmig und das Schiff gleitet ins Paradies. Die Telascica ist eine fast völlig geschlossene Bucht zwischen Kornat und Dugi Otok. Eine große vollkommen geschützte Bucht mit vielen kleinen Unterbuchten. Es ist wunderschön, aber sie ist doch etwas enttäuscht, denn sie sieht einige Segelschiffe. Er lächelt nur geheimnisvoll, leitet sie um ein paar Landzungen und dann sind sie alleine. Dort darf sie ihr erstes Ankermanöver fahren, während er den Anker setzt. Wieder an der geschütztesten Stelle der Bucht. An das Ufer mit den dunklen Steinplatten, schließt ein Wäldchen von jungen Pinien, darüber ein schöner Hügel, von Gras bewachsen unterbrochen durch weißen Kalkstein.
    
    "Oh, ist es hier schön!"
    
    "Eva im Paradies, ja, genau, und der herrlich verführerische Apfel!"
    
    "Sag einmal, tut man das? Kleinen Mädchen auf den Arsch schauen???!!!"
    
    Er versucht sie zu fassen, aber sie weicht aus und ist schon mit einem eleganten Hechtsprung im Wasser. Er springt nach, sie kichert und lacht und sprintet rechtzeitig los, so dass er noch ihren Po streift, sie aber nicht fassen kann. Sie schwimmt Richtung Ufer, steigt auf einer der herrlichen Steinplatten, die ganz flach und schräg aus dem Wasser aus dem Meer auftauchen und drapiert sich aufreizend mit den Füßen im Wasser um auf ihn zu warten. Sie ist die personifizierte Verführung, die Sirene, die Meerjungfrau! So findet er ...
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