1. Bungalow 17


    Datum: 09.02.2023, Kategorien: BDSM Autor: Freudenspender

    ... geistesabwesend zu. "Zumindest nicht ohne Warnschuss deines Körpers."
    
    Horst nimmt den Prospekt gedankenverloren entgegen, legt ihn ohne darauf zu achten in den Ordner mit meinen Unterlagen und klappt diesen zu. Er hebt die Augen und schaut zufrieden zu mir herüber.
    
    "Ich lasse von meiner Assistentin den Platz buchen, zur Sicherheit. Wer weiß, ob du es dir sonst nicht noch anders überlegst. Wann könntest du weg? Aus meiner Sicht je schneller umso besser", meint er.
    
    Horst ist immer noch in Gedanken und klappt meine Akte auch nicht mehr auf. Oben drauf klebt er ein Post-it und nimmt einen Kugelschreiber zur Hand.
    
    "Montag in einer Woche", sage ich. "Das wäre der vierzehnte."
    
    "Ich kann nicht glauben, dass du endlich zur Vernunft kommst. Wie lange rede ich dir nun schon zu, dass du endlich Urlaub machen und dich erholen sollst? Und jetzt, ganz plötzlich kommt das Umdenken. Ich hätte nie gedacht, dass du doch noch einmal zur Einsicht kommst", meint Horst zufrieden. "Drei Wochen hast du gesagt?"
    
    Er schreibt die Daten auf den Zettel. Dann blickt er von seiner Notiz auf und mich direkt an.
    
    "Warum denn nicht gleich so? Ich lasse dir per Mail die Daten für die Überweisung und den Preis zukommen. Die Hälfte der Kosten übernimmt die Krankenkasse", erklärt er sachlich.
    
    "Echt, das auch noch. Dann überlege ich doch tatsächlich, ob ich nicht noch eine Woche anhänge", erwidere ich.
    
    Ich kann es kaum glauben, dass die Krankenkasse auch solche Kosten mitträgt. Was ...
    ... heutzutage nicht alles unter Erholung und Gesundheit fällt. Wir leben doch wirklich in einer guten Zeit!
    
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    "Sigi, das kann doch nicht dein Ernst sein? Das ist doch keine Erholung! Das hält dein Herz nicht aus", beschwört mich Horst am Telefon.
    
    Seine Assistentin hat den Irrtum bemerkt und bei ihm nachgefragt, ob sie tatsächlich diesen Urlaub für mich buchen soll.
    
    "Du hast mir den Prospekt gegeben. Was soll jetzt der Aufstand? Keine Widerrede, ich fahre da hin", antworte ich stur.
    
    "Mir ist das etwas peinlich, denn diesen Prospekt habe ich für mich besorgt, nicht für meine Patienten", erklärt Horst kleinlaut. "Keine Ahnung, wie er zu den anderen Unterlagen gerutscht sein kann. Vermutlich hat die Putzfrau aufgeräumt und nicht lange geschaut."
    
    "Ach so! Was für den gnädigen Herrn Doktor gut ist, soll für mich falsch sein? Hast du sie noch alle?", werde ich resolut. "Jetzt ringe ich mich mühsam dazu durch, doch in Urlaub zu fahren und nun willst du es mir wieder ausreden? Das kann doch nicht dein Ernst sein."
    
    "Sigi, sei doch vernünftig", fleht mich Horst an. "Ich war einfach neugierig, als ich von diesem Angebot gehört habe. Aber es war mir auch von vorne herein klar, dass ich nie dorthin fahren würde. Nichts weiter! Das ist wirklich kein Urlaub für dich."
    
    "Entweder diesen Urlaub oder keinen", sage ich entschlossen. Es entsteht eine kurze Pause.
    
    "Besser als kein Urlaub ist es allemal. Aber ohne Handy und ohne Laptop!"
    
    "Von mir aus, wenn du darauf bestehst", ...
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