Nina, ein Martyrium
Datum: 25.02.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Kastor Aldebaran
... nur verdient?", stellte sie in den Raum und ich wusste keine Antwort darauf.  
Kapitel 6
Keiner verlor mehr ein Wort über das Thema, ich wollte Nina nicht drängen, überlegte sogar, ob ich sie zu einem Psychiater schicken sollte, verwarf diese Idee jedoch. Innerlich wusste ich, dass es ihr vielleicht nicht gut tun würde. Stattdessen stellte ich eine einfache Regel auf.
"Verlasse das Haus nicht!", wurde zu der wichtigsten Vorschrift. Wer nicht draußen war, konnte schlecht gefunden werden. Es sollte erst Gras über die Sache wachsen. Mir war klar, dass, wer auch immer, in den ersten Tagen besonders intensiv nach ihr suchen würde. Auch wenn ich nicht davon ausging, dass der oder diejenigen gerade hier in der Wohngegend nach ihr forschen würden, war es sicherer, Nina für eine Weile von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Sie sah es ein, besonders als ich ihr die Möglichkeit gab, jederzeit das Haus verlassen zu können. "Hör mal, ich will dich nicht einsperren und letztendlich ist es deine Entscheidung, ob du bleibst, aber ich kann dir nur raten, dich von der Straße fernzuhalten!"
Nina verstand es, und ihr war klar, worauf ich hinaus wollte. Eine Gefangenschaft sah anders aus und ich vermutete, dass Nina das genau wusste. Mein Instinkt sage mir, dass Nina schwere Zeiten durchgemacht hatte, die Prellungen und blauen Flecken waren ein sicheres Zeichen dafür gewesen. Sie versprach mir nicht an die Tür zu gehen, selbst wenn ich nicht da war. Dazu hielt ich ihr die ...
... Geschichten von Schneewittchen vor die Nase, auch wenn es sicher keine fiese Königin oder Schwiegermutter mit einem Apfel im Gepäck gab. Nina amüsierte sich über diesen Vergleich, obwohl es bitterer Ernst war.
Mehr Regeln oder Gesetze gab es nicht. Ansonsten konnte sie tun und lassen, was sie wollte. Ich kaufte für uns ein und wir begannen zusammen zu kochen. Dabei störte es uns überhaupt nicht, dass wir dabei oft im Pyjama oder einem lockeren Trainingsanzug herumliefen. Ich hatte ein paar davon für Nina besorgt, damit sie im Haus genug zum Anziehen hatte. Für draußen brauchte sie im Moment nichts, sie ging nicht raus, versuchte es nicht einmal. Sie hielt sich strikt an die einzige Vorschrift in ihrem jetzigen Leben. Damit war ich zufrieden und genoss jede Stunde mit ihr.
Besonders wenn ich von der Arbeit kam, sie auf mich wartete und sichtlich erfreut darüber war, wenn ich ins Haus kam, war ein Ritual, an das ich mich schnell gewöhnte. Meistens hatte sie etwas vorbereitet, dass wir dann zusammen kochten. Ich war ein Gewürzfetischist, das gab ich gerne zu, mochte alle möglichen, exotischen Geschmäcker, Chillies standen bei mir hoch im Kurs. Es mussten oft nicht die Fiesen sein, sondern die, die für eine angenehme Schärfe sorgten. Alles andere wäre zu viel gewesen und würde den Geschmack übertönen. Allerdings musste Nina sich erst daran gewöhnen. Mit der Zeit hatte sich mein Gaumen an mehr gewöhnt, als die meisten Menschen vertragen konnten.
Dafür musste ich es lassen, ...