1. Die Miete 16


    Datum: 05.03.2023, Kategorien: BDSM Autor: bynpatek

    * Ich bin Student, männlich, Bi und stehe für die Unterkunft meinem Vermieter zur Verfügung. *
    
    Ich bin extra etwas früher gekommen. Die Sitzreihen im großen Hörsaal fallen steil ab, wie in einem Amphitheater. Von oben habe ich einen guten Überblick über die Reihen bis hinunter zum Podium. Und oh Glück, sie ist schon da. Unten in der zweiten Reihe ist sie von einer Gruppe Jungs umlagert, wie immer. Wie soll ich an sie bloß rankommen? Aber ich muss.
    
    Mit weichen Knien steige ich die Stufen hinab. Ich schiebe mich durch eine enge Sitzreihe -- eine Reihe über ihr, sonst komme ich an den Jungs nicht vorbei. Dann nehme ich meinen ganzen Mut zusammen.
    
    „Hallo."
    
    Sie dreht sich nicht um, spricht mit einem der anderen Jungs. Hat sie mich nicht gehört?
    
    „Hallo", ein bisschen lauter.
    
    „Ich glaub, da will einer was von dir."
    
    „Wer?" Sie ist irritiert, aber ich bin genau hinter ihr. Endlich dreht sie sich um. „Was ist? Was willst du denn hier."
    
    „Ich..." Mir steckt ein Kloß im Hals. „Kann ich dich mal sprechen?", säusel ich.
    
    Einen Moment schaut sie mich an, dann dreht sie sich wieder weg.
    
    Hat sie mich gehört? Hat sie mich verstanden? Ich weiß es nicht. Ich fühle mich ganz schrecklich hier. Besser ich ziehe mich zurück bis zum Gang. Auf der anderen Seite des Ganges hocke ich mich provisorisch auf einen Klappstuhl. Ab und an schaue ich zu ihr rüber. Ich glaube, sie hat mich gar nicht gesehen. Aber ich muss sie sprechen. Es ist wichtig. Ich bleibe sitzen und ...
    ... warte.
    
    Durch alle Eingänge strömen immer mehr Studis in den Saal. Immer wieder muss ich aufstehen, um sie durchzulassen. Normalerweise sitze ich nicht hier, sondern weiter hinten. Da sehen mich meine ex-Kumpels nicht so. Außerdem kann ich besser raus, wenn ich mal wieder früher gehen muss, weil ich noch was zu erledigen habe.
    
    Die Reihen füllen sich. Wenn ich jetzt nicht hochgehe, gibts da oben keinen Platz mehr. Ich steige die Treppe wieder hinauf und suche mir meinen Stammplatz in der Nähe der Tür. Dort packe ich Block und die Stifte aus. Einmal scheint es mir so, als hätte sie zu mir hochgesehen. Aber wahrscheinlich habe ich mich getäuscht.
    
    Nach der ersten Vorlesung gibt es eine Pause. Ich bleibe einfach sitzen. Die nächste Veranstaltung ist eh gleich hier. Und ich möchte keinen treffen, der mich kennt. Wie aus dem Nichts kommt sie plötzlich durch die Sitzreihe auf mich zu. Mein Herz beginnt zu rasen.
    
    „Was willst du?"
    
    „Ich?" Ich springe auf, halte mich am Klappsitz fest. Habe einen Frosch im Hals, muss mich räuspern.
    
    „Ich will mich entschuldigen." Mein Gesicht wird heiß, ich schlage die Augen nieder.
    
    „Ach so? Wofür?"
    
    „Ich will mich entschuldigen. Es tut mir leid wegen neulich, äh gestern. Ich meine, weil du böse auf mich warst." Ich weiß echt nicht, wie ich es sagen soll.
    
    Sie hilft mir auch nicht. Irgendwie steht sie nur einfach da und tut nichts. Ich weiß nicht. War sie denn nicht sauer auf mich? Er hat es jedenfalls behauptet. Ich weiß es doch ...
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