1. Nutze die Gelegenheit 03


    Datum: 06.04.2023, Kategorien: Erstes Mal Autor: bynovator

    Ich war ganz schön geschockt als ich eines Tages den Aushang las, dass mein Stammschwimmbad, in dem ich täglich morgens meine Bahnen zog, für mehrere Wochen wegen Renovierung schließen würde. Ich musste mich also nach einer anderen Schwimmhalle umsehen, wenn ich mein geliebtes Hobby nicht wochenlang brach liegen lassen wollte, um danach dann mühsam wieder die alte Kondition zu erreichen, was mit meinen 54 Jahren sicher nicht leicht wäre. Im Internet wurde ich fündig und hoffte, dass nicht all zu viele Mitschwimmer mir dorthin folgen würden. Der Weg war etwas weiter, dafür war es ein nicht so frequentiertes Bad in einer etwas ländlicher gelegenen Kleinstadt, nur deshalb noch nicht geschlossen, weil ein vermögender Schwimmfanatiker, dessen Name aber nicht öffentlich bekannt war, der Stadt das Bad für den symbolischen einen Euro abgekauft hatte und es nun privat betrieb. Da Geld offensichtlich ausnahmsweise mal keine Rolle spielte, hatten alle einen Vorteil davon. Und tatsächlich dauerte es nicht lange, und ich hatte mich auf die neue Situation eingestellt. Die Stammschwimmer dort merkten schnell, dass ich mich zu benehmen wusste, und so gehörte ich schon bald wieder zum Kreis derer, die sich morgens freundlich zunickten bevor oder nachdem sie ihre Bahnen schwammen.
    
    Am Ende meiner Schwimmzeit setzte ich mich meist noch für ein paar Minuten auf die Wärmebank, die die ganze Stirnseite des Schwimmbads säumte, bevor ich duschen ging und in den weiteren Tag startete. Direkt an ...
    ... meinem ersten Tag hatte es sich ergeben, dass in der Bahn neben mir eine junge Frau trainierte, höchstens 25 Jahre alt, der ich dann gerne noch zusah, wie sie unermüdlich Bahn für Bahn erledigte. Wir hatten bisher nur kurzen Blickkontakt gehabt und natürlich hatte ich gemerkt, dass sie nicht nur eine hervorragende Schwimmerin war, mit der ich nicht mithalten konnte, sondern auch ziemlich gut aussah: Durchtrainiert, schlank, kleine, feste Brüste, kurze dunkle Haare und ein offenes Gesicht, das einen freundlich ansah. Mehr, als dass wir uns kurz grüßten, passierte nicht. Es war tabu unter den Stammschwimmern, im Wasser zu flirten. Das lenkte nur ab. Und so begnügte ich mich damit, ihr jeden Morgen noch ein paar Minuten zuzusehen, nachdem ich vorher vergeblich versucht hatte, mit ihrem Tempo mit zu halten. Sie war einfach jünger und besser trainiert als ich. „So ist eben das Leben," versuchte ich meine gekränkte Eitelkeit zu beruhigen.
    
    Es waren bestimmt schon 2 Wochen, die ich am neuen Ort schwamm, als meine Nachbarschwimmerin eines morgens ebenfalls ihr Training abbrach und sich zu mir auf die Wärmebank setzte, kurz nachdem ich dort Platz genommen hatte. „Ich bin Rieke," sprach sie mich direkt an und duzte mich, als wäre es das Normalste der Welt: „Du bist echt schnell für dein Alter, wenn ich das mal so sagen darf." Zack, da hatte ich mein Fett weg, aber gleichzeitig war das auch ein großes Lob aus ihrem Mund, denn sie war wirklich eine brillante Schwimmerin. Ich kämpfte also ...
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