1. Der süße Fratz (Elisa)


    Datum: 14.04.2023, Kategorien: Romantisch Autor: Plautzi

    ... getrunken und ich wollte noch kurz duschen. Ihr seid nicht böse oder?" "Natürlich nicht. Kommt und setzt euch."
    
    Kim hat Elisa im Arm und wippt sie leicht. Das Würmchen findet das toll und fühlt sich sichtlich wohl dabei. Sie schlummert bald ein. "Ich lege sie eben im Wohnzimmer auf den Teppich, dann können wir frühstücken." Als sie wiederkommt sieht sie meine Mutter an und fragt: "Mama, kann ich bitte einen Kakao haben? Ich hatte lange keinen, und Kaffee vertrage ich nicht so gut."
    
    Mein Blick springt zwischen Kim und meiner Mutter hin und her. Wie war das? Mama? Was geht denn hier ab, schieß es durch meinen Kopf. Ich muss was verpasst haben. Ich stehe auf, gehe zur Haustür, vergleiche meine Erinnerungen mit dem Klingelschild und stelle erleichtert fest: Jupp, ich bin hier zu Hause.
    
    Als ich die Küche betrete ist der Kakao längst in Arbeit. "Wo warst du denn?" fragt mich meine Mum.
    
    "Auf dem Klingelschild nachsehen, ob der Nachname an den ich mich erinnere, mit dem auf der Klingel übereinstimmt." Alle lachen wir aus vollem Herzen. "Ne jetzt aber mal ehrlich, wieso Mama?" frage ich wobei mein Blick wieder von einer zur anderen wandert.
    
    "Ich habe gestern mit Kim geredet. Ihr erklärt, wie froh ich bin, dass sie da ist und zur Ruhe kommen kann.
    
    Und ich habe ihr gesagt, wie dir gestern auch schon, dass sie wie eine Tochter für mich ist, die mir nicht vergönnt war. Na ja, da habe ich angeboten, dass sie mich Mama nennen darf, wenn sie möchte. Sie ist noch so jung ...
    ... und hat keine Eltern mehr. Ich möchte, genau wie du auch, für sie da sein. Nur eben anders.
    
    Sie wollte darüber nachdenken und offensichtlich hat sie einen Entschluss gefasst. Danke Kim, du glaubst nicht wie glücklich mich das gerade gemacht hat."
    
    Mit feuchten Augen geht sie zu Kim und nimmt sie fest in den Arm. Ich glaube, die Hersteller dieser kleinen viereckigen Zellstofftaschentücher, verdienen sich in den letzten Tagen einen echt goldenen Arsch mit uns. Mir fehlen die passenden Worte zu dieser ergreifenden Situation. Also kommentiere ich das erstmal nicht. Vielleicht später, wenn ich wirklich begriffen habe, was hier gerade passiert ist.
    
    "So ihr beiden Heulsusen, jetzt frühstücken. Und ich will keinen Tränen mehr sehen, auch wenn es Tränen der Freunde und des Glücks sind."
    
    Während des Frühstücks mache ich den Vorschlag, mit Kim einige Ämter abzuklappern, um ihre rechtlichen Möglichkeiten checken zu lassen. Gleichzeitig möchte ich das Jugendamt bitten, Kim bei ihrem Kampf um Unterhalt gegen ihren Ex zu unterstützen. "Das ist eine gute Idee." nickend kommentiert sie meinen Plan, während Kim mich ansieht, als wäre ihr ein Geist erschienen. "Was siehst du mich so an, hast du andere Pläne? Entschuldige, dass ich das nicht vorher mit dir besprochen habe. Aber es gibt keine Zeit zu verlieren." erkläre ich Kim.
    
    "Nein nein, alles ok. Aber ich kann da nicht alleine reingehen. Ich weiß nicht was ich den Leuten da sagen soll." "Na klar, ich lass dich nicht allein... ...
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