1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 09


    Datum: 27.04.2023, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... schwarz uniformierte Menda in einem lockeren Plauderton fest. Justin blickte zu ihr auf und konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob sie mit sich selbst oder ihm gesprochen hatte.
    
    „Von welchem Ungeheuer sprichst du?"
    
    Die blonde Frau schrak herum und wollte ihre Waffe in Anschlag bringen, als eine mächtige Hand sie an ihrer Koppel packte und daran in die Höhe hob. Sie konnte es nicht glauben, was sie jetzt sah, aber sowohl Justin als auch Milena hatten die Wahrheit berichtet. Eine riesige Maschinenfrau in schwarzer Rüstung zeigte sich ihr, die an ihrer linken Hand lange Klingen ausgefahren hatte und mit ihnen auf die beiden Männer deutete. Der eine war schon am Zaun und hatte nach einer Lücke gesucht, während der Kleine regungslos auf der Stelle verharrte und vor sich auf den Boden sah.
    
    „Wanda, richtig?"
    
    Die Riesin hielt ihre Gefangene ohne jedes Anzeichen einer Anstrengung fünfzig Zentimeter über den Boden und obwohl sie nur etwas mehr als einen halben Meter größer war, als ihre weißblonde Gefangene, wirkte sie martialisch und respekteinflößend dabei.
    
    Die Blicke der beiden Frauen trafen sich zum ersten Mal. Sie sahen sich vom Typ her auffallend ähnlich, wie der Sklave erstaunt feststellte. Konnte das ein Zufall sein? Oder lag eine Absicht dahinter, dass ausgerechnet diese Frau zu dem Siedlerstützpunkt aufgebrochen war.
    
    „Was wollt ihr hier?"
    
    Die Blondine lächelte und schien nicht weiter besorgt um ihre Lage zu sein.
    
    „Euch besuchen? Ich bin sozusagen eine ...
    ... Gesandtschaft der Sauerlandrepublik und weil wir es gut mit euch meinen, habe ich euch hier auch zwei Zeichen unseres guten Willens mitgebracht."
    
    Sie deutete auf den kleinen Mann.
    
    „Justin! Schau! Wir haben Wanda gefunden."
    
    Sie lachte heiser.
    
    „Oder besser gesagt, sie uns."
    
    Der Zwerg richtete langsam sein Gesicht auf die Riesin, es wirkte leblos und gebrochen in diesen Moment.
    
    „Du wolltest nach mir sehen." Flüsterte er leise.
    
    Wanda atmete tief durch, hatte sie doch aus der Stimme des Mannes all das Leid herausgehört, dass man ihm zugefügt hatte.
    
    „Gut! Machen wir es kurz. Werte das als mein Entgegenkommen."
    
    Die Maschinenfrau fuhr ihre beiden Klingen aus und wollte sie in den Hals der Blondine hineindrücken, als diese sie panisch ums Wort bat.
    
    „Jetzt warte doch! Ich kann nichts dafür, dass man ihm so übel mitgespielt hat. Die Matria hat ihn befreien lassen und die Besitzerin streng bestraft, nachdem man bemerkt hatte, was diese Justin für ein Leid angetan hatte."
    
    Justin weinte, ließ sich auf seine Knie fallen und blieb in dieser Position hocken. Seinen Blick gesenkt, verharrte er und klammerte alles um sich herum aus.
    
    Wanda zögerte. Neunzig Prozent ihres Denkens mahnten sie dazu, mit dieser Frau kurzen Prozess zu machen, und nur die letzten zehn hinderten sie daran. War es das Kee oder sie selbst die so fühlte? Sie wusste es nicht und diese Unsicherheit machte sie wahnsinnig.
    
    „Reden wir bitte! Ich komme in Frieden und kann viel für euch alle ...
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