1. Im Dienst großer Frauen


    Datum: 13.05.2023, Kategorien: Romantisch Autor: Pacerio

    ... Alter war bekannt. Einige mutmaßten, dass sie bereits älter als fünfzig sein musste bei dem geschäftlichen Erfolg und Erfahrungsschatz den sie hatte, andere schätzten sie auf Ende dreißig, weil sie so mädchenhaft aussah, vor allem ihr sonnengebräuntes, sommersprossiges Gesicht mit den vollen Wangen. Die vier Frauen lebten zusammen und waren dabei eine Lebensgemeinschaft, wie man heute sagt, also so etwas, wie man früher nur als Lebenspartnerschaft oder Ehe zwischen zwei Menschen kannte. Irgendwann in den 2030er Jahren war, freilich unter massiven Protesten der damals noch präsenten Klasse der konservativen Religiösen, die weltweite Bewegung Freie-Menschen-freie-Liebe-freies-Leben erfolgreich gewesen mit ihrer Forderung nach einer Liberalisierung von Ehe und Familie. Schon gegen 2038 hatte es in den ersten Ländern die ersten Gesetze für freie Lebensgemeinschaften gegeben. Maßgeblich war, dass Geschlecht, Anzahl und gesellschaftliche Stellung der Partner unerheblich waren. Es zählten nur die Gefühle und der Wunsch nach "intensiver Gemeinschaft", wie es in den Gesetzestexten immer etwas verschnörkelt hieß. Der Unterschied zur Hippie-Kommune bestand eigentlich nur darin, dass man sich nach außen durchaus strikt verschlossen geben konnte. In Lebensgemeinschaften wurden Treue und andere eher konservative Werte oft sehr hoch geschätzt, genauso wie intern die Gleichberechtigung aller Partner geschätzt wurde. Üblicherweise bestanden Lebensgemeinschaften aus drei bis fünf Personen, ...
    ... selten aus mehr. Der Vorteil lag für viele eindeutig auf der Hand und dieser Vorteil war es auch, der den Siegeszug der Lebensgemeinschaft eingeleitet hatte: Jeder hatte eine Auswahl von Sex-Partnern. Die vier Frauen waren nach diesem Modell offiziell miteinander verheiratet und trugen entsprechend jeweils drei Ringe am Ringfinger der rechten Hand. Ihre Wohnung war eine ausladende Villa im eher verschlafenen Deutschland, das aber durch seine zentrale Lage und dadurch, dass es Sitze einer großen Zahl internationaler Konzerne und Organisationen war, ein attraktiver Standort für alle Arten von Kosmopoliten war. Ein eigentlich recht einfaches Gebäude mit quadratischem Grundriss und zwei Etagen (respektive drei, mit Keller). Die untere Etage war fast ein einziger, sehr großer Raum, durchbrochen von einigen freistehenden Wänden und Säulen, vielleicht 400 Quadratmeter groß. Er beherbergte eine luxuriöse Küche, Sofa-Landschaften und einen Fitness-Bereich. In der oberen Etage waren die Schlafzimmer, Bäder und ein Wellness-Bereich. Eine durchaus biedere Wohnraumgestaltung, die das Einkommensniveau dieses Haushalts in keiner Weise widerspiegelte. Aber wenn die Frauen eines gemeinsam hatten, dann die absolute Diskretion und Genügsamkeit: Keine von ihnen hatte es nur im Entferntesten nötig, mit irgend etwas anzugeben. Dies mag einer der Gründe dafür gewesen sein, warum ich der einzige Hausangestellte war. Meine Aufgabe war es, mich um den gesamten Haushalt zu kümmern, das Essen zuzubereiten ...
«1234...10»