1. Thao II - Teil 03


    Datum: 20.05.2023, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    Wut auf einen Freund
    
    Steven hatte sich in seine Wohnung zurückgezogen und wollte weder jemanden hören, noch sehen. Sein Telefon hatte er ausgestellt, die Rollläden zur Straße hin herabgelassen, sich bis auf Shirt und Unterhose ausgezogen und sich äußerst vorsichtig in seinem bequemen, aber auch ziemlich verschlissenen Ledersessel hineingesetzt.
    
    In seinen Gedanken war er immer noch im Speicher, unfähig sich von den dort gemachten Eindrücken zu lösen, griff nach dem weißen Bogen Papier, welchen er dort ausgehändigt bekommen hatte, und las die sauber geführte Handschrift.
    
    „Steven eignete sich nicht zum Stiefellecken."
    
    Sie hatte mit Madame Dubois unterschrieben.
    
    Stevens Gedanken wechselten zu ihrer Kollegin. Er streifte seine Unterhose herunter und blickte auf sein stark gerötetes Glied. Diese verdammte Furie hatte ihm hart zugesetzt, doch hätte es sich für ihn, unter anderen Voraussetzungen, wirklich anders anfühlen können? Sie war hübsch, aber nicht sein Typ gewesen. Zu groß, zu martialisch, zu hart und gefühlskalt, hatte sie auf ihn gewirkt. Wann hatte sie ihn trösten wollen? Wann ihm seine Lage erleichtert? Nein, diese Thao hatte Unrecht, für ihn hatte es kein Mitgefühl von dieser Frau gegeben.
    
    Etwas anderes kam ihm noch in den Sinn, was wenn es Frau Dubois gewesen wäre, die ihn derart gequält hätte? Sie war viel eher sein Fall gewesen, hatte etwas Besonderes an sich und schien sehr klug zu sein. Man spürte, dass sie eine Frau war, die sich nicht ...
    ... verschenkte. Ob sie einen Kerl hatte?
    
    Er grinste. Selbst wenn, eine Frau die sich ausspannen lies, konnte nicht glücklich sein. Steven blickte auf seine Hände herunter. Mit ihm glücklich sind solche Frauen allerdings auch nicht geworden. Er hob seine Schultern, er hatte nie lügen müssen und hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er sich nicht binden wollte. Er war süchtig nach diesem einen besonderen Reiz, welchen er empfand, wenn er den Widerstand einer Frau überwunden hatte, sie sich ihm ergab, sich fallen ließ ...
    
    Wie schnell dieses Gefühl der Begierde in ihm wieder verschwand. Wie egal sie ihm wurden, wenn er am Morgen danach, neben ihnen aufwachte. Meistens hatten sie sich dann in ihn verliebt, versuchten alles, um ihn irgendwie zu binden, fragten ihn aus, über die gemeinsame Nacht, ob sie ihm gefallen hatten, ihn wiedersehen durften ...
    
    Steven versuchte, sich an ihr Gesicht zu erinnern. Es war so ganz anders gewesen, als das derjenigen Frauen die er bisher gehabt hatte. Es war kein deutsches Gesicht gewesen, auch irgendwie nicht südländisch, trotz der schwarzen Haare und ihren fast schwarzen Augen.
    
    Thao! Wie blöde er doch war.
    
    Er erhob sich mit schmerzverzerrtem Gesicht, ging zu seinem Schreibtisch und klappte das Notebook auf. Er brauchte nur wenige Sekunden, um herauszufinden, welchen Ursprung dieser Name hatte.
    
    Vietnam!?
    
    Es wäre das letzte Land gewesen, an das er bei ihrem Aussehen gedacht hätte. Sicher, ihr Gesicht könnte einen fernöstlichen Einschlag ...
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