1. Tiny Tools


    Datum: 13.07.2023, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byCanisLupus

    ... Neurologe die Sende- und Empfangseinheit weiter zu miniaturisieren und zu erweitern: Das Modul konnte nun direkt ins Gehirn eingesetzt werden, Energie bezog es über die Körperwärme. Das Beste jedoch war, dass eine Kopplung an den visuellen und auditiven Kortex gelungen war: Bildschirm und Lautsprecher waren nicht mehr nötig, da alles direkt in der Wahrnehmung des Nutzers eingeblendet wurde.
    
    Dies revolutionierte die Entwicklung in der Kunst und der Musik, da nun vorgestellte Töne, Farben und Bilder aufgenommen werden konnten, um diese zu speichern und anderen zur Verfügung zu stellen. Eine direkte Interaktion zwischen Menschen war noch nicht möglich aufgrund der benötigten Rechenleistung zum Dekodieren der Signale aus dem Gehirn.
    
    Im gleichen Jahr gelang es einem Australier, lernende Nanobots zu entwickeln: Mikroskopisch kleine Roboter konnten, programmiert und befehligt von einem Computer mittels Funkwellen, Gruppen bilden, sich auflösen und sogar eigenständig reproduzieren. Die ersten Versionen waren noch so groß, dass sie ein geeignetes Material (Eisen, Titan, Kupfer, Kohlenstoff) in vorbereiteter Form zur Verfügung gestellt bekommen mussten. Spätere Versionen der Nanobots waren in der Lage auf atomarer Ebene eigenständig Material zu extrahieren aus fast allem, was sie umgab. Die Debatten um diese Versuche und einen möglichen Vorfall von "Gray Goo" dauerten fast fünf Jahre, bis schließlich alle beteiligten Staaten Normen verabschiedeten, die unter anderem ...
    ... beinhalteten, dass Nanobots ausschließlich so programmiert werden dürften, ohne Signale von außen nur eine gewisse, recht kurze Zeitspanne zu agieren. Die Entwicklung von Nanobots zu verbieten wäre keinem gelungen, da alle Staaten den möglichen Nutzen in Technik, Medizin und anderen Bereichen höher bewerteten als das Risiko.
    
    Im Jahr 2085 erst kam ein interessierter Doktorand des MIT darauf, dass er mit Hilfe der Nanobots versuchen könnte Nervenbahnen zu erzeugen. Er wollte sehen, ob Verschaltungen möglich waren und ob auf diese Weise Menschen mit Hirnschäden womöglich geholfen werden konnte. Er besaß bereits eines der neuesten Modelle für die Visualisierung von Daten, weshalb es vorkam, dass er stundenlang nur dasaß und wirkte, als würde er mit offenen Augen träumen, während er tatsächlich, verbunden mit seinem Computer neben ihm, Diagramme zeichnete, Ideen entwickelte und wieder verwarf.
    
    Am 22. Juni 2085 machte er einen Durchbruch und betrachtete unter dem Mikroskop, wie ein paar Millionen Bots kleine, künstliche Nervenfasern bildeten. Sein Name war Tony Rusco, Doktorand für Nano-Bio-Engineering.
    
    Kleiner Schnitzer
    
    Tony nahm mit zittrigen Händen das Glasplättchen unter dem Mikroskop hervor und schaute darauf. Er versuchte die Bedeutung zu ermessen, die diese Entwicklung haben könnte. Wenn er den Prozess replizieren und verfeinern könnte, würden viele Arten von Hirnschäden behandelt werden können. Er wollte gerade zu Sheila gehen, einer weiteren Doktorandin unter Professor ...
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