1. Andolosia und Agrippina


    Datum: 24.08.2023, Kategorien: BDSM Autor: gentlemaster

    ... von dem Teufelsmädchen herrühren mochte? Der Edelmann betrachtete das Horn und fand, dass er noch kein solches gesehen hatte; auch rief er seine sämtlichen Untergebenen von ihren Höfen und befragte sie, und keiner wusste, von welchem Tier es stammen mochte. Es mochte wohl eine Ziegenrasse sein, aber keine, welche einer von ihnen jemals zu Gesichte bekommen hatte, wie sie sagten, und der seltsame Geruch sei gewiss keiner Ziege eigen.
    
    Endlich kam ein Tag, wo Andolosia seine Diener anwies, zahlreiche Helfer für eine Treibjagd zu dingen. Die sollten am nächsten Tage den Teil des Waldes, in welchem die Hütte der Hexe lag, ganz und gar abriegeln und sich bereithalten. Dann ging er zu dem Edelmanne und berichtete, sein Hund habe erneut die seltsame Spur bemerkt, ganz nahe der Stelle, wo das Horn gefunden wurde; er sei guten Mutes, das Teufelsmädchen in einer Treibjagt aufstöbern zu können. Ob der Edelmann ihm die Ehre zuteil sein lassen wolle, dieselbe mit ihm gemeinsam durchzuführen? Das war es aber gerade, was der Edelmann unbedingt haben wollte, und er sagte sogleich zu. Andolosia verabredete sich mit ihm für den Mittag des folgenden Tages am Eingang des Waldes, gab seinen Treibern und Bediensteten genaue Anweisungen und legte sich schlafen. Früh stand er aber auf und ritt zu der Hütte. Agrippina begrüßte ihn in der üblichen Weise, und er tat gar zärtlich mit ihr; und erneut flehte sie ihn an, die Kette zu lösen.
    
    Da blickte er ihr liebevoll in die Augen und sprach: „Nun ...
    ... du mir so lange zu Willen gewesen bist, möchte ich Dir wohl vertrauen; willst Du mir auch gewiss nicht entlaufen?“
    
    „Ach nein, mein Gebieter“, entgegnete die Schöne, „Ich habe geschworen Dir zu dienen und bin Dein für alle Zeit. Ich habe wohl gelernt, was mir zukommt.“
    
    „So willst Du also deinen Hochmut auf immer fahren lassen und meine willige Magd sein statt einer hohen Prinzessin?“
    
    „Führwahr, das will ich.“ Da nahm er ihr den Stirnreif und die Juwelen ab und verschloss sie in einem festen Kasten; auch löste er ihre Kette, sprach aber dazu: „Ich will Dir glauben, meine Schöne, aber betrüge mich nicht noch einmal, es könnte Dir übel bekommen“. Dann küsste er die Maid und ritt von dannen.
    
    Kaum daß sie allen war, suchte Agrippina die Türeder Hütte zu öffnen, allein Andolosia hatte sie von außen mit einem Riegel versehen. Doch wusste er wohl, dass es möglich war, mit ein wenig Mühe und den Gerätschaften, welche die Hütte enthielt, eine Wand derselben zu durchbrechen, und Agrippina wusste es auch. Nach zwei Stunden war es ihr gelungen, eine Öffnung zu schaffen, durch welche sie hindurchzukriechen vermochte. Andolosia hatte mit Bedacht einige Bemerkungen fallen lassen, aus welchen sie glauben sollte, gegen Sonnenuntergang einige einsame Bauernhäuser zu finden; dorthin gedachte sie zu fliehen und einige Kleider zu stehlen, während die Leute auf dem Feld beschäftigt wären, und ein Kopftuch, um ihre Hörner zu verbergen. Zudem hatte Andolosia scheinbar achtlos auf einem ...
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