1. Andolosia und Agrippina


    Datum: 24.08.2023, Kategorien: BDSM Autor: gentlemaster

    ... Kuss, bevor sie vor Erschöpfung einschlief.
    
    Andolosia aber ließ sie allein und wünschte sich mit dem Zauberhute nach Sizilien, in eine Gegend, in welcher er sich auf seinen Reisen längere Zeit aufgehalten hatte, also daß ihm auch die Landessprache ganz geläufig war. Dort gab es einen wilden Wald, welcher, wie Andolosia wusste, den Bewohnern der Gegend für verwuschen galt und von ihnen allen gemieden wurde. Denn mitten darinnen lag eine verlassene Hütte, darin hatte ein Weib gewohnt, das als Hexe verschrien gewesen, aber vor vielen Jahren auf geheimnisvolle Weise verschwunden war, gerade als man sie herausholen wollte.
    
    Nicht weit entfernt lag eine Stadt. Dahin begab sich Andolosia, und it Hilfe seines Säckels verschaffte er sich kostbare Kleider und Gepäck, auch Pferde und eine Kutsche mitsamt Kutscher und zwei Dienern, zuletzt erstand er ein kostbares, mit Gold beschlagenes Jagdhorn. Dann versetzte er sich in eine deutsche Stadt und erwarb dort ein wunderlich aussehendes Amulett, kehrte endlich zurück nach Sizilien, ließ anspannen und fuhr um den Wald herum zur Burg eines Edelmannes, dem der verrufene Wald zu eigen war. Diesem machte Andolosia seine Aufwartung und brauchte ihm das Jagdhorn zum Geschenk, worüber derselbe ganz entzückt war.
    
    Als nun der Edelmann ihn fragte, was einen Ritter aus Zypern in diese Gegend bringe, tat Andolosia, als wolle er nicht recht mit der Sprache heraus. Schließlich gestand er dem Edelmanne, er begehre von ihm die Erlaubnis, in ...
    ... seinem Wald zu jagen, was immer es dort zu jagen gebe, und dieses Recht ganz für sich allein zu haben. Er wolle mit klingender Münze dafür bezahlen. Der Edelmann war verwundert, wiewohl ihm der Wunsch nicht ungelegen kam: denn er konnte das Geld gut gebrauchen, und in dem verrufenen Wald jagte niemand gern, auch lagen seine eigenen bevorzugten Waidgründe anderswo. Doch begehrte er zu wissen, was den Ritter zu einem solchen Ansinnen treibe.
    
    „Edler Herr“, sprach Andolosia zögernd, „ich bin ein großer Jäger und habe jedes Wild erlegt, das es gibt, Elche und Löwen, ja selbst einmal einen Elefanten, das mögt Ihr glauben! Vor einem Jahr ward ich auf der Pirsch in einem Wald nördlich Eures Landes, in der Gegend von Neapel. Ich folgte der Fährte eines waidwunden Hirsches, als ich zu einer Lichtung kam, auf der eine klare Quelle hervortrat. Noch stand ich am Rande der Lichtung unter den Bäumen, da hörte ich ein Rauschen, und ein Weib kam auf einem Besen dahergeritten, landete bei der Quelle und wollte daraus trinken. Solches Wild hab ich noch nie gejagt, dachte ich bei mir, nahm einen Stein vom Boden und war ihn der Hexe an den Kopf, dass sie niederstürzte und bewußtlos ward. Ihr habt wohl schon gehört, dass eine jede Hexe ein Amulett besitzt, an welchem ihr Leben hängt, denn wenn es zerstört wird, holt sie der Teufel; ich suchte nun bei ihr nach und fand tatsächlich ein gar wunderliches Amulett um ihren Hals, das ich wegnahm, und dann fesselte ich sie mit Stricken. Da wurde sie wach, ...
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