1. Andolosia und Agrippina


    Datum: 24.08.2023, Kategorien: BDSM Autor: gentlemaster

    ... konnte mir aber nichts tun, und ich drohte ihr, sie der allerchristlichsten Obrigkeit zu übergeben. Sie aber verlegte sich aufs Bitten und sagte, sie wolle mir ein großes Geheimnis anvertrauen, wenn ich sie laufen ließe. Das versprach ich ihr für den Fall, dass ihr Geheimnis mir hinreichend wertvoll erscheinen würde. Also hub sie an und sagte: Herr, ich sehe, dass Ihr ein großer Jäger seid. Früher wohnte ich in einem wilden Wald in Sizilien. Damals war ich jung und einsam. Darum beschwor ich durch schwarze Magie einen Teufel herauf, der blieb bei mir für drei Monde, und ich buhlte mit ihm, denn er war von schöner Gestalt und ganzer Manneskraft. Und alsbald kam ich mit einer Tochter nieder, die sah wie ihr Vater ganz einem Menschen gleich, bis auf zwei Hörner auf ihrem Kopf, die freilich kleiner und zierlicher waren als bei dem Teufel. Diese Tochter zog ich im Walde auf, bis sie zehn Jahre alt war. Dann musste ich fliehen und ließ die Teuflin zurück, denn mir graute vor ihr. Sie wird wohl noch dort hausen, denn die Leute meiden den Wald; und könntet ihr die fangen, so hättet ihr eine Beute wie kein Jäger zuvor.“
    
    Der Edelmann hatte recht ungläubig zugehört, doch begriff er sogleich, was der Ritter im verrufenen Wald suchen wollte. „Gesetz der Fall, ihr habt diese Hexe wirklich getroffen und sie hat Euch die Wahrheit gesagt: gewiss wollt Ihr dieses Teufelsmädchen in meinem Walde suchen?“
    
    „Ja“, entgegnete Andolosia, „denn diesen hat die Hexe mir genannt.“
    
    „Wenn ich ...
    ... dies aber nun selbst zu tun begehre?“ fragte der Edelmann. Andolosia aber antwortete ihm: „Das mag ich Euch nicht raten, denn die Hexe hat mich gewarnt. Wer das Teufelsmädchen berührt oder verletzt, der läuft Gefahr, in Sichtum zu verfallen und alsbald zu sterben.“
    
    „Das würde Euch doch aber selbst treffen“, sprach der Edelmann. Andolosia aber zog das Amulett hervor. „Dies ist das Ding, welches ich der Alten abgenommen. Es mit einem Zauber versehen, der mich vor der der bösen Aura beschützten wird, den musste die Alte für mich wirken; doch schützt er nur mich und bei keinen, selbst wenn er das Amulett bei sich trüge.“
    
    „Ob sie Euch nicht belogen hat, um Euch zu verderben?“ versetzte der Edelmann.
    
    „Ich machte sie glauben, dass ich Vorkehrungen treffe, nach meinem Tode das Amulett zerstören zu lassen. Wie sollte sich mich da betrügen? Außerdem hat sie einen weiteren Zauber gewirkt, dass ich die Sprache verstehen und sprechen kann, welche sie dem Teufelsmädchen gelehrt hat. Er hat seine Wirkung nicht verfehlt, da wird auch der andere Zauber halten.“ Und er sprach, wie zum Beweise, ein paar Sätze in englischer Sprache, weil er wissen wollte, ob diese im Lande bekannt war. „Wahrlich, das sind seltsame Laute“, sprach der Edelmann. „Wenig kann ich glauben von dem, was Ihr berichtet; doch wenn ihr wirklich gutes Geld bezahlt, mögt ihr über den Wald verfügen.“ Da feilschten sie ein wenig und wurden sich einig über tausend Dukaten.
    
    Andolosia aber mietete ein prächtiges Haus und ...
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