1. Homo Superior 08: Der Kommissar


    Datum: 30.08.2023, Kategorien: Inzest / Tabu Autor: byPhiroEpsilon

    ... hatten die sich aber nicht bei uns gemeldet?
    
    Was genau war hier geschehen? Ich blickte auf die Tatort-Fotos.
    
    Dort vorne, gleich am Anfang der Pücklerstraße, hatte man ihn gefunden, gefesselt mit seinem eigenen Gürtel. Ich wandte mich um. Dort hinten hatte seine Waffe in einem der Müllcontainer gelegen. Ich wandte mich wieder um. Hier wo ich stand, musste auch die Frau gestanden haben. Doch wo war sie hergekommen?
    
    Warum war sie hergekommen? Wenn Krause sie verfolgt hatte, warum war sie dann in so eine schwach beleuchtete Nebenstraße eingebogen? Irgendetwas ließ mich nach oben blicken.
    
    Eine alte Frau saß an ihrem Fenster und beäugte mich misstrauisch.
    
    "Hallo", rief ich. "Ich bin von der Po—" Und das Fenster war zu.
    
    Kreuzberg, ick liebe dir.
    
    Von hier aus waren es Luftlinie anderthalb Kilometer zu dem Mietshaus. Achthundert Meter zu seiner Wohnung. Das hier war sein Revier. Wer würde es wagen, sich gegen ihn zu stellen?
    
    Jemand hatte es getan, womöglich zweimal. Das erste Mal war eine Warnung gewesen. Womöglich hatte sie nicht den gewünschten Effekt gehabt?
    
    Ich grinste in mich hinein. Mama hatte recht. Wenn ich je einen Partner akzeptieren würde — beruflich oder privat — wäredie Frau zumindest eine interessante Alternative.
    
    Ich ging langsam in Richtung Lausitzer Platz. Dort blickte ich nach links und rechts. Mindestens Fünfzehn Kneipen, Bars und Clubs in Sichtweite. Das bedeutete Fußarbeit. Kein Wunder, dass man uns in Amerika Plattfüße ...
    ... nannte.
    
    *
    
    Zum Hauptmann von Kreuzberg, Lausitzer Platz, Kreuzberg
    
    Das neunte Etablissement. Ich machte nicht den Fehler, meinen Ausweis zu zücken. Stattdessen setzte ich mich an den Tresen und bestellte ein Bier. Das neunte.
    
    Dann ließ ich meine Blicke über den Schankraum schweifen. Um die Uhrzeit war nicht viel los. Ein paar Jungs, die wohl ihre Hausaufgaben machten oder so und dabei ein paar Joints rauchten, weil sie das zu Hause nicht durften.
    
    Der Barkeeper stellte mein Bier auf den Tresen. "Wohl bekomm's."
    
    Ich legte einen Zehner hin und Krauses Foto daneben. "Kennen Sie den?"
    
    "Wer will'n det wiss'n?"
    
    Ich deutete auf den Geldschein. "Carl-Friedrich Gauß. Und wenn Sie den Kerl auf dem Foto kennen, kommt noch eine Clara Schumann dazu."
    
    "Rick Krause", sagte er. "Der ist 'ne Zeitlang hier rumjeschlichn. Hat vasucht zu dealen, war mir aba übahaup nich recht. Wat hatter anjestellt?"
    
    Ich legte einen Hunderter hin. "Mit wem hat er sich hier getroffen?"
    
    "Mit ville Kerle und mit noch mehr Weiba."
    
    "Am zwölften Mai?"
    
    "Woher soll ick det wissen? Wiss'n Sie etwa noch, wat Se da jemacht ham?"
    
    Ich grinste. "Und ob. Das war der Abend des Pokalendspiels." Die Hertha hatte Fünf zu Zwei gegen die Bayern gewonnen. Ein Abend, den man in Berlin so schnell nicht vergessen würde.
    
    "Ach so. Hmmm." Er hatte noch nicht nach dem Geld gegriffen, also wusste er noch etwas — Nach den ungeschriebenen Regeln des Kiezes musste ich nur die richtige Frage stellen.
    
    "Ich suche ...
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