Das Dreieck
Datum: 26.08.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byAdlerswald
... andere nur mein halbes Herz, weil meine Gedanken und mein Sehnen bei der weilt, der ich Adieu sagen musste".
Eva nahm das Cognacglas, kippte es auf einen Zug, um sich Mut anzutrinken, und sagte: „Du bist durch und durch egoistisch. Wie es mir dabei geht, scheint dich einen Dreck zu kümmern. Meinst du, ich könnte glücklich sein, wenn ich zu Hause sitze und weiß, das du dir gerade die Lust bei einer anderen aus den Eiern spritzst? Liebe bedeutet für mich auch, dem Anderen nicht weh zu tun".
Sandro stöhnte auf.
Sein Gesicht war verzweifelt und seine Augen flackerten. „Mein Gott, Eva, mein Engelchen, verstehe mich doch. Ich liebe euch beide mit jeder Faser meines Herzens. Ich kann nicht anders. Ich brauche Gloria und dich wie die Luft zum Atmen. Euch Beide! Nur mit einer allein werde ich mein Leben lang todunglücklich sein".
Resignierend fügte er hinzu: „Und jetzt macht, was ihr wollt! Diejenige, die mich zwingt, auf die Andere zu verzichten, wird am Ende nur meinen Schwanz und ein bisschen Zuneigung gewinnen, mich aber nie ganz ihr eigen nennen können. Denn meine Liebe wird wegen der Sehnsucht der Anderen entgegen wachsen".
Gloria merkte, dass dies Sandros letztes Wort war und dass er nicht gewillt war, eine Entscheidung zu treffen.
Ehe Eva etwas erwidern konnte, sagte sie entschlossen: „Gut Sandro, Eva und ich kennen nun deinen Standpunkt und so werden wir zwei Frauen eine Lösung finden müssen. Und sei sicher, wir werden sie finden. Du gehst jetzt am Besten ...
... nach Hause, denn was Eva und ich zu besprechen haben, ist Frauensache. Morgen Nachmittag kommst du dann zu einem Kaffee zu mir. Dann werden entweder Eva oder ich der Vergangenheit angehören oder vielleicht hast du uns beide verloren".
Und etwas boshaft fügte sie hinzu: „Lieber Sandro, wie heißt es so schön: No risk, no fun".
Dann komplimentierte sie ihn aus dem Haus.
Gloria kehrte ins Wohnzimmer zurück, stand am Fenster und starrte in den Garten. Sie suchte verzweifelt nach einem Ausweg aus dem Dilemma, denn sie wusste, sie werde nie auf Sandro verzichten wollen und können, genauso wie es auch Eva erging. Zugleich war ihr bewusst, dass sie als Ältere und Frau mit Erfahrung, eine Lösung finden musste, die für sie beide gangbar war. Sie hatte einen Entschluss gefasst, der ihr ein Höchstmaß an fraulicher Selbstaufgabe abverlangte, als sie sich wieder zu Eva auf die Couch setzte. Jetzt galt es nur noch Eva davon zu überzeugen.
„Eva, bist du christlich orientiert und bedeutet dir die Bibel etwas? Ich finde in der Bibel oft eine Antwort, wenn ich verzweifelt bin und keinen Rat mehr weiß" fragte sie mit einschmeichelnder Stimme.
Evas Antwort, in der Bibel stünden oft die Antworten auf Fragen, die man selbst nicht beantworten könne, machte Gloria zufrieden. Sie ging zum Bücherschrank, holte das Neue Testament und blätterte suchend in dem Buch.
Nach einiger Zeit sagte sie: „Ich habe etwas gefunden, was uns eine Antwort geben kann. Es steht im 1. Korinther, Vers 13". ...