1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 03.09.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... Heinrich legte wiederum seine Arme um sie und hielt sie fest. Angela war ein Stein vom Herzen gefallen und ihr liefen Tränen aus den Augen.
    
    Minuten später löste sie sich von ihm und sah ihm von unten her in die Augen.
    
    "Warum tust du das für mich?"
    
    "Weiß nicht!", kam seine Antwort: "Vielleicht weil ich mit zweitem Vornamen Nikolaus heiße und dich am 6. Dezember gefunden habe."
    
    Erst jetzt fiel Angela auf, dass es wirklich am 6. Dezember gewesen war und wenn sie jetzt über die Geschichte nachdachte, dann kam ihr die Sache mit dem Mantel wieder in den Sinn.
    
    Ihre Tränen waren noch nicht versiegt, als sie zu Heinrich meinte: "Du hast aber gar keinen Bart!" und lächelte ihn an.
    
    "Bin doch nicht der Weihnachtsmann!", erwiderte er und beide mussten plötzlich lachen, denn die Antwort war irgendwie komisch. Vielleicht war es auch deswegen, weil sich die Situation für Angela entscheidend geändert hatte und sie mehr als erleichtert war.
    
    Fritz hatte eine Gans für die beiden fertiggemacht und warmgestellt. Heinrich holte das Tier aus dem Backofen und richtete es mit Rotkohl, Rosenkohl und kleinen Kartöffelchen an. Die Soße dazu war ein Gedicht und Angela wusste, dass sie nicht lange auf diesem Hof bleiben durfte, wenn sie ihre Figur behalten wollte.
    
    Aber schon alleine der Duft vom Rosmarin, der ihr in die Nase stieg, ließ sie jede Zurückhaltung vergessen. Nicht nur ein Bein, sondern auch noch die Hälfte der Brust passte hinein. Dazu kam dieses Mal ein halbtrockener ...
    ... Roter aus Frankreich, der alles herunterspülte. Sie konnte zum Schluss nicht verhindern, dass ihr ein kleiner Rülpser entwich.
    
    Heinrich grinste und meinte nur: "Dann ist ja wieder Platz für einen Absacker!"
    
    Daraufhin ging er in die Küche und holte eine vollkommen eingeeiste Flasche Aquavit mit ebenfalls kalten Gläsern. Hatte Angela dieses Zeugs niemals gemocht, so war es dieses Mal anders. Sie sah, wie die von der Kälte leicht ölig wirkende Flüssigkeit in das Glas rann. Dann vernahm sie den leichten Geruch nach Kümmel, bevor sie ansetzte und den Inhalt des Glases mit einmal in den Mund schüttete.
    
    Er rann eiskalt die Kehle entlang in dem Magen, wo der dann explodierte. Angela schüttelte sich einmal kräftig, hatte aber das angenehme Gefühl, als wenn die stark alkoholische Flüssigkeit das Fett aus der Speiseröhre mitnahm und in den Magen verfrachtete.
    
    Heinrich schluckte es ebenfalls mit einmal herunter und knallte dann das Glas relativ laut auf den Holztisch. Dann nahm er die Flasche und meinte nur. "Auf einem Bein kann man nicht stehen!", und schon war nicht nur seines, sonder auch Angelas Glas erneut gefüllt.
    
    Aufgrund des reichlich genossenen Essens wirkte der Alkohol nicht gleich und so war es angenehm, auch diesen Schluck zu nehmen. Danach war Angela mehr als wohlig in ihrer Haut. Ein weiteres Glas lehnte sie dann aber dankend ab. Heinrich nahm noch einen, brachte aber dann die Flasche wieder weg.
    
    Wenig später saßen sie dann mehr als gesättigt vor dem Kamin ...
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