1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 03.09.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... schlafen ging, kein Fernsehen schaute und frische Luft bekam. Wäre zumindest eine Änderung in ihrem Leben gewesen, die dafür infrage kam.
    
    Sie lag noch eine Weile im Bett und ließ die letzten Tage Revue passieren. Alles hatte sich geändert, nichts war mehr so, wie es zuvor gewesen war. Die Richtung, die sie eingeschlagen hatte, was gekappt und so wie es aussah, führte nichts mehr dorthin zurück.
    
    Im Moment interessierte es sie nicht einmal sonderlich, was sie wunderte. War sie zuvor doch immer auf Sicherheit bedacht gewesen. Ein warmes Nest mit Mann und Kind hatte sie sich gewünscht. Nichts davon hatte sie bekommen, es war zerstört worden und alles hatte sich als ein Gebäude herausgestellt, was auf sehr wackeligem Untergrund gebaut worden war. Der Zusammenbruch war vorprogrammiert gewesen. Zumindest hatte irgendwer an dem Fundament herumgesägt und Thomas gleich mit ins Boot geholt. Eigentlich wollte sie wissen, ob ihre Vermutung richtig war, aber wie sollte sie es herausbekommen. Vor allem, wenn sie es dann wusste, was würde es ihr nützen?
    
    Je mehr sie sich über die Sache ihren Kopf zermarterte, umso mehr kam in ihr der Gedanke auf, dass sie es nicht so im Raum stehen lassen konnte. Thomas, der anscheinend mehr auf jemanden anderen gehört hatte als auf sie, stand wenig später ganz oben auf ihrer Liste. Dazu kam der oder die, welche ihm dieses eingeredet hatten. Die daran Beteiligten, waren an allem Schuld, sie traf keine. Sie hatte nichts gemacht. Trotz allem ging es ...
    ... ihr gut. Das war das Wichtigste an der ganzen Sache. Vielleicht würde sie ja irgendwann einen Weg finden, sich an den Schuldigen irgendwie zu rächen.
    
    Diese Idee gefiel ihr immer besser und sie fand es nur gerecht, dass die Verantwortlichen dafür leiden sollten. Wer weiß, was mit ihr geschehen wäre, wenn Heinrich nicht vorbeigekommen wäre. Wahrscheinlich wäre sie dann jetzt irgendwie bei ihrer Familie und würde sich ausheulen. Warum sie es hier nicht tat, verwunderte sie immer wieder. Hier draußen hatte man keine Veranlassung dazu, so seltsam es auch klang. Alles und jeder war so unkompliziert. Henrich an sich und Fritz sowieso. Was wollte man mehr.
    
    Mit diesen Gedanken sprang Angela aus dem Bett, zog sich an und lief in das Wohnzimmer. Heinrich war nicht zu sehen. Entweder schlief er noch oder war sonst wo. Angela wusste nicht einmal, wo er sein Schlafzimmer hatte. Oben gab es zwar noch drei weitere Türen und ein Bad, aber was dahinter war, wusste sie nicht. Heinrich würde es ihr schon zeigen, wenn er es wollte. Sie war nicht einmal neugierig darauf.
    
    Da sie im Stall wieder Licht sah, ging sie herüber. Fritz war, wie am Tag zuvor, damit beschäftigt auszumisten. Wahrscheinlich machte er dies jeden Tag um die gleiche Zeit. Ein einfacher Ablauf in seinem Leben. Immer dasselbe. Wenn man damit klarkam, war das auch nicht schlecht. Man musste sich um nichts Gedanken machen. Angela hatte es so noch nie gesehen.
    
    Ohne darauf zu warten, schnappte sie sich die mit Mist beladene ...
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