Weihnachten zu dritt
Datum: 03.09.2018,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... sich eine Stunde Zeit, die Köstlichkeiten vor sich, voll auszukosten. Mit gut gefülltem Bauch, kuschelte sie sich dann in ihren Sessel und begann den Roman, der sie sofort fesselte. So hatte sie es selten erlebt. Es gab nur sehr wenige Bücher, die sie von der ersten Seite an gewannen. Dieses war so geschrieben und schon bald, war sie in einer anderen Welt, die sie stundenlang gefesselt hielt. So verging die Zeit. Irgendwann musste sie dann das Buch eine Weile aus der Hand legen, denn ihre Augen begannen, leicht zu brennen und tränen. Dies konnte an dem schwindenden Licht liegen oder an ihren Augen. Das erinnerte sie daran, dass sie mal einen Seetest machen sollte.
Es wurde langsam dunkel, den Tag über hatte eine graue Wolkendecke am Himmel gehangen und jetzt, kurz vor der Wintersonnenwende, wurde es sowieso schon sehr früh dunkel.
Angela rieb sich die Augen, die sich anfühlten, als wenn der Sandmann schon sein Werk verrichtet hatte. Dabei kamen ihr die Bilder der Figur aus dem Fernsehen in den Sinn und sie musste lächeln. Wo war die Kindheit und Jugend bloß geblieben. Sie waren einfach vergangen und entließen einen vollkommen unvorbereitet in die Welt der Erwachsenen. Obwohl sie selber erst ein paar Jahre dort angekommen war, fühlte sie sich immer noch nicht darin wohl. Doch hier draußen bei Heinrich und Fritz spielte das keine Rolle. Hier konnte sie so sein, wie sie wollte.
Plötzlich höre Angela ein Rumpeln, was von draußen in das Haus drang. Neugierig stand sie auf ...
... schaute durch ein Fenster in den Hof.
Fritz war zu sehen, wie er ein monströses Ding hinter sich herzog, was wie eine kleine Lokomotive aussah. Es hatte aber nur zwei Räder und die rumpelten jetzt über das Pflaster des Innenhofs.
Als Angela genau darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass sie so ein Ding schon einmal gesehen hatte. Soweit sie es wusste, wurde es Smoker genannt und war so eine Art Grill. Was Fritz allerdings jetzt damit wollte, wollte Angela nicht in den Sinn. Der Sommer war noch weit weg und Angela konnte sich nicht vorstellen, dass Fritz ihn jetzt sauber machen wollte.
Dann stellte Fritz ihn im Hof hin und ging wieder in den Stall. Aber nicht lange, denn dann kam er mit einem Stab wieder heraus, an dessen Ende ein Haken befestigt war. Mit diesem Werkzeug ging er bis zur Mitte des Innenhofes, in der eine kleine Runde Platte eingelassen war, die Angela schon gesehen hatte. Über den Sinn und Zweck hatte sie sich keinen Gedanken gemacht.
Fitz führte den Haken an einen eisernen Ring, der auf der Platte befestigt war, und hob diese damit an. Mit wenigen Schritten legte er diesen dann an der Stallmauer ab.
Dann ging Fritz um den Stall herum und verschwand einen Augenblick aus Angelas Sichtfeld. Er kam aber wieder und zog den größeren Baum hinter sich her, den sie zusammen mit Heinrich geschlagen hatte. Angela hatte sich schon gefragt, wo dieser geblieben war, aber immer vergessen danach zu fragen.
Wenig später richtete Fritz den Baum dann auf und der ...