Die Nacht am Lagerfeuer
Datum: 06.09.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byBleeding_Heart
... rechte Straße der Weggabelung. Gaia sah seine Chance, duckte sich unter einem Hieb des Narbigen hinweg und stieß dem Bärtigen die Faust ins Gesicht. Dafür kassierte er einen Tritt des Großen gegen die Schulter, welcher ihn einige Schritte zurückstolpern ließ.
Sein Plan ging trotzdem auf: Der Narbige sah Leana am Ende der Straße fliehen und setzte an Gaia vorbei auf sie zu, wobei er es natürlich nicht versäumte, zur Seite mit dem Messer nach ihm zu schlagen.
Gaia wich aus, dann war der Narbige weg.
„Verrecke, Mistkerl!", meldete sich der Bärtige zu Wort, dem das Blut über Mund und Kinn lief und rannte mit erhobenem Dolch auf ihn zu.
Gegen nur zwei der Männer hatte Gaia sehr viel leichteres Spiel. Dem Großen versetzte er einen Kratzer an der Schläfe, woraufhin dieser irritiert zurücktaumelte und sich schwankend den Kopf hielt. Der kleinere erhielt einen Stoß gegen den Schädel, dann einen Stich mitten hinein.
Hinter sich hörte er einen dumpfen Schlag und den Schrei Leanas. Alarmiert sprang er auf den Großen zu, der in kurzen Abständen blinzelte und weiter hin und her schwankte. Dunkelrotes Blut floß ihm über die Finger der linken Hand, die er krampfhaft gegen seine Kopfhaut drückte und tropfte auf seine Weste herab, wo sich bereits ein großer, schwarzer Fleck gebildet hatte. Ein Hieb trennte die Quelle des Blutes weit genug von seiner Weste, so dass sich der Fleck nicht mehr vergrößern konnte.
Hektisch drehte sich Gaia um, um den Narbigen auf sich zukommen ...
... zu sehen.
*
„Also hast du sie alle umgebracht?", fragte Leana, während Gaia ihren neuen Verband festzog.
„Ja. Sie wollten es ja nicht anders."
Er griff sich den alten, vollgebluteten Verband und ging zurück zu seinem ursprünglichen Platz.
„Danach habe ich dich untersucht, mitgenommen und verbunden. Du schienst mir ansonsten gesund zu sein, also habe ich darauf verzichtet, dich...eingehender zu untersuchen."
Lena hob die Brauen und errötete, tastete unter ihrer Decke. Scheinbar beruhigt atmete sie aus, dann zog die die Hand wieder hervor und wickelte sich enger in die Decke, korrigierte ihre Sitzposition, wobei sie auf ihr Dekollete blickte, genauestens darauf achtend, nicht zufällig etwas zu zeigen, was Gaia bei einer eingehenderen Untersuchung hätte begutachten können.
„Willst du zurück zu deinen Eltern?", fragte Gaia.
„Zu denen?", fragte Leana und schnaubte wütend.
„Die, die mich verkauft haben, meinst du? Die mich verkauft haben, um ihre eigene Haut zu retten? Zu dem Abschaum soll ich zurück? Nein, danke! Lieber arbeite ich in einem verfluchten Laufhaus, als noch einmal auf diesem verdammten Acker zu stehen!"
Sie ergriff einen kleinen Stein und warf ihn ins Feuer. Er kam klackend auf einem Holzscheit auf, Funken stoben hervor. Gaia fragte sich, ob Leana wusste, dass in einem Bordell ziemlich genau das mit ihr passieren würde, was er gestern nur mit Mühe hatte verhindern können. Und er fragte sich, was sie gegen Acker hatte.
„Wie alt bist ...