1. Eine Pflanze mit Pfiff


    Datum: 10.09.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... Haselnusscreme.
    
    Erst als ich dann doch die Kotelettes in der Hand hatte, wurde mir wirklich bewusst, was ich dort gerade tat und ließ meine Hände sinken.
    
    Es muss ein seltsames Bild abgegeben haben, als ich dort angelehnt an den Kühlschrank saß, dessen Tür sperrangelweit geöffnet stand. Ich schüttelte meinen Kopf von einer Seite auf die andere und konnte es nicht verstehen, wie es dazu kommen konnte.
    
    Also legte ich die Fleischscheiben wieder in den Kühlschrank, schloss diesen und stand mit kugelrundem Bauch auf. Dann setzte ich mich nachdenklich auf einen der Küchenstühle.
    
    Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und brauchte lange, bis ich wieder alles auf die Reihe bekam. Einmal davon abgesehen, dass ich jetzt meine Fresseskapade bedauerte, denn ich musste noch einmal einkaufen, kamen mir die kühnsten Theorien in den Kopf, die ich allerdings sofort wieder verwarf. Sie waren einfach zu absurd, besonders als ich schon an Außerirdische dachte, die mich entführt und mein Gehirn manipuliert hatten. Vielleicht hatten sie ausgerechnet den Teil meines Gehirns verändert, welches die Urinstinkte steuerte. Doch mein Grinsen beendete diese Geschichte, als ich mir vorstellte, wie ein paar kleine, grüne Männchen eine Art Fernsteuerung benutzten. Sie drückten auf einen Knopf und ich bekam Hunger. Lächerlich. Was hätten sie davon gehabt? Zumal bei einem einzelnen Menschen.
    
    Allerdings wenn nun alle so verändert worden wären und sie immer wieder auf den Knopf drückten und wir ...
    ... uns immer dicker fraßen, dann machte es wieder Sinn, zumindest wenn sie uns sprichwörtlich zum Fressen gerne hatten.
    
    Bei dem Gedanken sah ich die Bilder vor meinen Augen und musste laut lachen. Auf welch seltsame Gedanken man kommen konnte, wenn man anfängt, sich etwas vorzuspinnen. Das Einzige was mir dann noch Sorgen machte war, warum inzwischen immer mehr Menschen immer schwerer wurden? Wäre doch mal ein Grund darüber nachzudenken. Vielleich war ich ja einer intergalaktischen Verschwörung auf die Spur gekommen, die noch keiner bemerkt hatte!
    
    Dann orientierte ich mich an einer ganz anderen Lösung. Was war Neues in mein Leben getreten, was dieses Verhalten auslöste. Es musste etwas sein, was zuvor noch nie da gewesen war und das Einzige, was mir einfiel, waren die Blumen. Immerhin hatte ich schon zweimal Hunger bekommen, wenn ich an ihnen gerochen hatte.
    
    Also ging ich ins Wohnzimmer und steckte diesmal meine Nase nicht so tief hinein, sondern roch nur mit etwas Abstand. Nur ganz leicht konnte ich den süßlichen Duft riechen und bemerkte, wie der an meine Geruchsknospen drang.
    
    Fünfzehn Minuten später hatten sich auch die rohen Kotelettes von dieser Erde verabschiedet und lagen mit allem anderen schwer in meinem Magen. Zum Glück hatte ich aber nur mit sehr viel Abstand an den Blütenkelchen geschnüffelt. Ich weiß nicht, was ich sonst noch alles verdrückt hätte. Es wäre nicht mehr viel da gewesen, einmal abgesehen von diversen Rohstoffen in den Schränken. Bei Zucker ...
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