1. Übermensch


    Datum: 21.03.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byBleeding_Heart

    ... bedacht, mich nicht auf ihm abzustützen, komme ich langsam in Fahrt und reite auf dem Übermenschen auf und ab. Er schließt die Augen und lehnt sich wieder zurück, verfällt wieder in seine vorherige Position.
    
    Ich blicke derweil geradeaus in die Ferne. Einzelne Wolken zeigen sich am Himmel, der bereits beginnt, sich rötlich zu färben. Die hochgewachsenen Blumen vor mir werfen lange Schatten auf den Platz.
    
    Ein Anflug von Stolz erfüllt mich, als ich an seinem leisen, monotonen Seufzen erkenne, dass er meine Arbeit genießt und stelle fest, dass er trotz seiner Andersartigkeit und meiner Angst vor ihm ein angenehmer Aktpartner ist. Mein Überlebensinstinkt stachelt mich zwar an, ihm den besten Sex seines Lebens zu ermöglichen, aber ich muss zugeben, bei keinem Menschen derartige Erregung verspürt zu haben wie mit ihm, was, insbesondere als eine Frau, die so viele Sexualpartner hatte wie ich, bemerkenswert ist.
    
    Von meiner Lust und meiner Angst gleichermaßen angetrieben senke ich mein Becken und hebe es wieder, pfähle mich selbst auf dem gigantischen Glied des Magiers und ramme seine Männlichkeit ein ums andere Mal zwischen meine Pforten. Ich spüre meine eigenen Säfte an meinen Schenkeln herabfließen und stöhne laut, variiere im Tempo und spüre meinen ersten Orgasmus mich mit Kontraktionen zurück in meine Gedanken reißen.
    
    Ebenso wie die schwarzen Gestalten vor all der Zeit aus dem Nichts gekommen waren, begannen sie wieder zu verschwinden, als sie anfingen, sich ...
    ... gegenseitig auszurotten. Zuerst waren es um die 50 gewesen, dann fand man den abgetrennten Kopf von einem, dann zwei, später vier der Fremden, oft kilometerweit vom restlichen Körper entfernt. Im Laufe der Jahre wurde die Öffentlichkeit Zeuge von nur einem Kampf zwischen diesen Kreaturen, in dessen Verlauf jede Hoffnung auf Überwältigung der Neuankömmlinge restlos verschwand.
    
    Als der Magier sich 2024 als der letzte Überlebende herausstellte, tötete er innerhalb weniger Sekunden wortlos alle führenden Persönlichkeiten der Erde und deren Stellvertreter. Einige Wochen herrschte absolutes Chaos, denn jedes Volk der Welt war ohne Führer und Ersatzmöglichkeiten. Derweil schwang der Magier sich zum Herrscher der Welt auf und rief den Menschen zu, dass sie sich aus der Unterwürfigkeit erheben sollten und nichts vor ihm zu befürchten hätten.
    
    Selbstverständlich glaubte niemand dem gottgleichen Übermenschen. Es stellte sich aber heraus, dass er nicht gelogen hatte: Tatsächlich mischte er sich in keine einzige der Angelegenheiten der Menschen mehr ein, stattdessen zog er sich mit mir ins Sierra-Gebirge Nevadas zurück, wo er sich einen Palast errichtete und auf die Stadt Bellchester herab blicken konnte.
    
    Als die Menschen erkannten, dass der Magier sich nicht mehr zeigen wollte, wurde das Chaos langsam wieder in Ordnung überführt: neue Anführer wurden gewählt, neue Erfindungen gemacht, neue Konflikte entstanden, neue Kriege wurden geführt. Alles ging weiter wie früher, und der Magier blieb ...
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