1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 01.10.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... wurde augenblicklich wärmer. Nur ihre Füße immer noch nicht. Es würde sicher noch lange dauern, bis sie auftauten, aber das kannte sie schon.
    
    Heinrich schien es zu merken, denn er setzte sich auf den Fußhocker und hab ihre Beine hoch, dann legte er sie sich in seinen Schoß und zog ihr die High Heels aus. Dann murmelte er etwas in sich hinein was wie: „Verrückt", klang und „kann man nicht drauf laufen. Wer braucht so etwas?"
    
    Dann war Angela mehr als erstaunt, als Henrich seine Augen schloss und ihre Füße zu massieren anfing. Dabei lagen vier Finger oben auf dem jeweiligen Fuß und nur der Daumen berührte anscheinend ganz bestimmte Punkte der Sohle. Dabei hatte Angela fast Angst, als sie ihre zierlichen Füße in den Pranken von Heinrich fast verschwinden sah. Doch zu ihrer Verwunderung, konnten er mit seinem, gelinde gesagt, großen Daumen, sehr feinfühlig umgehen. Er fand Punkte, die sie nicht wusste, dass es sie gab. Ab und zu glaubte sie zu fühlen, wie diese Punkte in ihr etwas auslösten. Nach und nach entspannte sie nicht nur äußerlich, sonder bekam auch auf wunderbare Art und Weise warme Füße. Dabei war sie sicher, dass es nicht nur von der Wärme seiner Hände kam.
    
    Sie wunderte sich nur, dass er dabei die Augen geschlossen hatte, als wenn er mehr erfühlte, was er tat. Sozusagen auf mentaler Ebene. Vielleicht sah sie aber auch nur so schrecklich aus, dass er sie gar nicht ansehen wollte. Ihr Gesicht musste auf einer Seite recht verunstaltet aussehen. Geschwollen war ...
    ... die Hälfte sicher.
    
    „Sehe ich so schrecklich aus, dass sie mich nicht ansehen möchten?", fragte Angela mit leiser Stimme, denn sie war sich nicht sicher, ob sie die Stille unterbrechen sollte.
    
    „Heinrich!", meinte er. „Ich heiße Heinrich. Wenn ich du zu dir sage, dann darfst du das auch. Gleiches Recht für alle.
    
    Und nein, du siehst alles andere als schrecklich aus. Gut, die eine Hälfte sieht lädiert aus, aber das lässt sich richten. Ein dummer Mensch, der so etwas tut. Er hat keine Ahnung, was er da verloren hat.
    
    Ich gebe dir eine Salbe, die du drauf tun kannst, dann schwillt es schnell ab.
    
    Das ist nicht der Grund, warum ich dich nicht ansehe!"
    
    „Sondern?", fragte Angela jetzt etwas neugieriger.
    
    „Na, ist doch ersichtlich oder nicht? Ich habe deine Füße in den Händen und du hast ehrlich gesagt wenig an. Jetzt denke mal selber weiter, dann kommst du drauf!"
    
    Angela wurde augenblicklich rot, als sie seine Sichtachse verlängerte und bemerkte, dass er ihr direkt in den Schritt schauen konnte, wenn er es gewollt hätte. Sie zuckte zusammen und wollte ihre Beine schließen.
    
    Heinrich lächelte sie mit weiterhin geschlossenen Augen an. „Ah ha, gemerkt!" Dann erhob er sich, legte ihre Beine auf den Fußhocker und ging aus dem Raum.
    
    Jetzt musste sogar Angela lächeln. Wahrscheinlich war Heinrich das Beste, was ihr in ihrer Situation passieren konnte. Wenn sie zuvor schon seine Nähe gemocht hatte, so wusste sie es jetzt umso mehr. Er hatte etwas Wohliges an sich. Sie ...
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