Weihnachten zu dritt
Datum: 01.10.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAldebaran66
... graue Wolken hingen am Himmel und schütteten ihre weiße Fracht weiterhin auf die Erde herab, wenn auch weniger als in der Nacht. Auch schien der Sturm sich gelegt zu haben.
Schnell schloss sie wieder die Fenster und schlüpfte noch für einen Moment, unter die dicke Decke, die sich nur unwesentlich abgekühlt hatte. Dann dachte sie wieder über den vorherigen Tag nach. Es kam ihr alles immer noch unwirklich vor. Hatte sie gestern noch bei Thomas in der Wohnung gelebt und alles war in Ordnung gewesen, lag sie jetzt hier im Nirgendwo in einem warmen Bett und wusst nicht genau, wie sie dort hineingekommen war. Es war schon merkwürdig.
Das, was sie angehabt hatte, lag ordentlich zusammengefaltet auf einem Stuhl, neben dem Bett.
Auch wenn es noch so gemütlich war, es hielt sich nichts im Bett. Sie stand auf und zog sich das wenige an, was sie hatte. Sicher war es unpassend, aber sie hatte nichts anderes. Dann ging sie zu einem Waschtisch, auf dem eine große Schüssel, mit einem Krug klarem Wasser stand. Sie schüttete die kalte Flüssigkeit in die Schüssel und wusch sich das Gesicht. Dann sah sie in den kleinen Spiegel, der darüber hing. Ihre eine Gesichtshälfte war noch geschwollen und hatte mehrere unnatürlich aussehende Farben angenommen. Wirklich nicht schön anzusehen.
Dann sah sie neben der Schüssel ein kleines Töpfchen stehen, in dem eine fettig aussehende Masse war. Darauf stand geschrieben, dass es gegen Schwellungen half. Da es einen neutralen Geruch hatte, zog ...
... Angela einen Finger hindurch und verteilte es auf der Schwellung. Sie begann sofort wärmer zu werden, spannte aber nicht mehr so wie zuvor. Also schmierte sie sich die ganze Seite ein, denn sie glaubte nicht, dass es schaden könnte.
Dann ging sie aus dem Zimmer nach unten. Hier konnte sie durch kleine Fenster nach draußen sehen und entdecke Heinrich im Innenhof, der dabei war, Schnee zu schaufeln. Immer wieder stach er mit einer überbreiten Schneeschaufel in die weiße Pracht und warf diese dann beiseite. Dabei hatte er nur eine derbe Hose, die Stiefel aus dem Vorraum und einen Norweger Pullover an. Aber sicher war ihm bei der Arbeit nicht kalt.
Unermüdlich grub er sich weiter durch den Schnee und hinterließ eine breite Schneise. Von der anderen Seite kam ihm dabei Fritz entgegen. Dieser war ebenfalls mit einer Schaufel bewaffnet und arbeitete sich von dem Wirtschaftsgebäude aus vor.
Beide trafen sich nach weniger als einer haben Stunde in der Mittel, legten dann ihre Hände auf das Ende des Stiels und unterhielten sich eine Weile. Man konnte es genau an den Atemwolken erkennen, die sie abwechselnd ausstießen. Irgendwann hob Heinrich seinen Arm und zeigte in eine Richtung. Mehr an Gestik kam nicht. So standen sie wohl zehn Minuten da und schienen über irgendwas zu fachsimpeln.
Erst dann trennte sie sich wieder und gingen in die Richtungen zurück, aus der sie gekommen waren. Dann betrat Heinrich das Haus und stand wenig später im Raum.
„Oh, guten Morgen!", sagte er ...