Weihnachten zu dritt
Datum: 01.10.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAldebaran66
... sehen könnte, wenn Autos darauf fuhren, aber da wären noch keine. Also war diese noch nicht vollständig geräumt.
Zurück fuhr Angela und parkte mit etwas Hilfe selber ein. Später aßen sie noch einen Happen, aber nicht viel, denn Angela wollte nicht aus dem Leim gehen und war Hundemüde. So legte sie sich schon am frühen Abend etwas auf das Sofa, was im Wohnzimmer stand. Die viele frische Luft und die Arbeit hatte sie vollkommen ausgelaugt. Schon wenige Minuten später fielen ihr die Augen zu.
Als sie wieder aufwachte, dämmerte es inzwischen, und als sie ihren Oberkörper anhob, konnte sie genau merken, dass sie den Tag lang etwas getan hatte, was ihr Körper nicht kannte. Ihre Muskeln schmerzten. Besonders die Arme und Beine taten weh, aber sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
Heinrich saß wieder über die Aktenordner gebeugt am Tisch und sah nur einmal auf, als er bemerkte, dass sie sich erhoben hatte. Dann sank sein Kopf wieder in die alte Position zurück. Ab und zu blätterte er dann darin herum.
Angela wollte ihn nicht stören und ging zu ihrem Sessel, um es sich dort gemütlich zu machen. Auch wenn sie geschlafen hatte, war sie nach wie vor müde. Dabei glaubte sie, dass sie gar nicht richtig wach wurde. Sie gähnte in einer Tour und es brauchte eine ganze Weile, bis sie einigermaßen klar war. Dazu zwang sie sich, denn sie wollte wissen, wie es weiterging. Sie war gespannt darauf, was noch kommen würde.
Wenig später klappte er hörbar seine Ordner zu, ...
... brachte sie weg und setzte sich dann wieder neben Angela in seinen Sessel. „Mit dem Buch schon weitergekommen?", fragte er ansatzlos. „Keine Zeit, saß im Trecker!", kam trocken von ihr zurück.
„Was hältst du davon, wenn ich dir etwas vorlese?"
So etwa hatte sie selbst in ihrer Kindheit nicht gehört. Ein Mann wollte ihr, einer erwachsenen Frau etwas vorlesen. Das klang auf der einen Seite komisch, aber zugleich interessant. Warum also nicht.
Also nickte sie und er sah es wohl, denn er stand auf, ging zum Bücherregal und zog eines der Bücher heraus. Dann kam er zurück, schob eine Leselampe an seinen Sessel und setzte sich hin. Dann blätterte er im Buch herum, fand letztendlich die Stelle, die er gesucht hatte, und fing an zu vorzulesen.
Es war tatsächlich ein Märchen. Sie grinste als sie die ersten Zeilen hörte, aber war dann erstaunt über den Inhalt, denn sie kannte dieses Märchen nicht, was sicher auch nicht für Kinder geschrieben worden war. Es war eher im Stile von tausendundeiner Nacht geschrieben worden. Man musste aufmerksam zuhören, um den Inhalt zu verstehen. Dabei war es sehr angenehm, dass Heinrich eine sehr interessante Stimme hatte, der man gerne zuhörte. Er schaffte es tatsächlich den einzelnen Figuren eine etwas andere Stimme zu geben, dass man sie schon am Klang auseinanderhalten konnte.
Seine Worte drangen in ihr Gehirn und formten dort ohne Mühe die Geschichte. Sie sah die Umgebung, konnte die einzelnen Menschen erkennen, die in der Geschichte ...