1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 01.10.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... Türen und ein Bad, aber was dahinter war, wusste sie nicht. Heinrich würde es ihr schon zeigen, wenn er es wollte. Sie war nicht einmal neugierig darauf.
    
    Da sie im Stall wieder Licht sah, ging sie herüber. Fritz war, wie am Tag zuvor, damit beschäftigt auszumisten. Wahrscheinlich machte er dies jeden Tag um die gleiche Zeit. Ein einfacher Ablauf in seinem Leben. Immer dasselbe. Wenn man damit klarkam, war das auch nicht schlecht. Man musste sich um nichts Gedanken machen. Angela hatte es so noch nie gesehen.
    
    Ohne darauf zu warten, schnappte sie sich die mit Mist beladene Schubkarre und fuhr diese zum Haufen. Als sie zurückkam, schien es Fritz nicht einmal zu wundern. Er schaufelte eine weitere Ladung auf die Karre, als wenn nichts gewesen wäre. Sie hatte zwar vom vorigen Tag noch Muskelkater aber das stört sie nicht. So arbeiteten Fritz und sie schweigend nebeneinander, als wenn sie es schon immer getan hatten.
    
    Durch ihre Hilfe ging alles etwas schneller und Fritz war schneller fertig. Kaum war das neue Stroh verteilt meinte er nur kurz zu ihr: „Schon mal gemolken?"
    
    Angela verneinte und Fritz schnappte sich einen Schemel sowie Eimer und ging zu einer der Kühe rüber. Hier setzte er sich neben die Kuh und fing an.
    
    Angela hätte niemals gedacht, dass man einen Eimer so schnell voll bekommen konnte. Fritz war jedenfalls sehr geübt und wahrscheinlich hatte er dies schon seit seiner Jugend gemacht. Von daher war es bei ihm, als wenn er laufen würde.
    
    Dann überließ ...
    ... er Angela das Feld und sie musste ziemlich schnell einsehen, dass es nicht so einfach war, wie es ausgesehen hatte. Sie versucht es so zu machen, wie sie es bei Fritz gesehen hatte, aber es kam nichts dabei heraus, außer das die Kuh sie in das Stroh schubste.
    
    „Mehr Gefühl!", meinte Fritz trocken. „Kühe sind empfindliche Frauen und jede, genauso wie ihr, anders. Diese hier ist noch recht umgänglich. Von daher sei froh, dass du nur umgeworfen wurdest."
    
    Dann hockte sich Fritz neben Angela, nahm ihre Hand in die Seine, führte diese zum Euter und legte ihre Finger um die Zitze. Mit sanftem Druck von außen veranlasste er Angela, die richtigen Bewegungen, mit der korrekten Stärke zu machen. Dies zeigte Erfolg. Die Milch floss und sie selber landete nicht mehr im Stroh. Langsam gewöhnte Angela sich daran und erfreute sich an diesem kleinen Erfolg. Da es anscheinen funktionierte, ließ Fritz sie jetzt alleine und kümmerte sich um andere Dinge. Sie sah ihn jedenfalls eine ganze Weile nicht. Dafür nahm sie sich Kuh für Kuh vor, wobei sie wirklich bemerkte, dass jede einen anderen Charakter hatte. Das hätte sie nicht für möglich gehalten. Also hatte Fritz sie nicht verulkt, wie sie zuerst gedacht hatte.
    
    Auf der anderen Seite glaubte sie auch irgendwie nicht daran, dass er es tat. Fritz schien dafür viel zu einfach gestrickt zu sein. Zufrieden, wenn man ihn zufriedenließ.
    
    Fritz tauchte erst wieder wie aus dem Nichts aus, als sie fertig war. Mehrere Eimer standen gefüllt da und ...
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