1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 01.10.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... und Heinrich musste den Rest erledigen.
    
    Wenig später waren sie dann wieder auf dem Weg zurück zum Hof. Auf der Hauptstraße kam ihnen nicht ein Wagen entgegen.
    
    Der große Baum wurde noch nicht aufgestellt, den anderen nahm Heinrich mit ins Haus und stellte ihn auf den Ständer. Dort sollte er bis zum nächsten Tag trocknen.
    
    Angela empfand es als herrlich, den Duft von frischem Tannengrün, jetzt auch im Haus zu haben. Öfter stand sie schnüffelnd vor dem Baum und betrachtete ihn mit glänzenden Augen. Es erinnerte sie an ihre Kindheit, denn da hatten ihre Eltern auch immer einen aufgestellt. Später und in der Zeit danach, wurde keiner mehr gekauft.
    
    Während sie nun davor stand, trat Heinrich neben sie und fragte. „Was meinst du? Welche Farbe wäre richtig dafür?"
    
    „Klassisch Rot-Gold würde ich sagen", antwortete sie, ohne ihren Blick vom Baum abwendete.
    
    „Lametta oder nicht?", kam die nächste Frage.
    
    „Ohne Engelshaare geht gar nicht!", kam ihre sehr bestimmt klingende Antwort. Sie liebte Lametta und ein Baum ohne, kam eigentlich nicht infrage.
    
    „Dann werde ich mal sehen, was wir haben. Vielleicht ist da was dabei!"
    
    Heinrich musste genau gewusst habe, dass er dies hatte, denn er ging auf den Dachboden und kam mit zwei großen Kartons wieder, wobei in dem einen nur rote, in dem anderen nur goldene Kugeln und Anhänger waren. Als Angela dies sah, fragte sie sich, was wohl geschehen wäre, wenn sie sich rosa mit hellgrünen Streifen und blau, gelb karierte gewünscht ...
    ... hätte.
    
    Aber dafür war es jetzt zu spät. Sie packte die relativ großen Kartons aus und bekam geradezu leuchtenden Augen. Alles, was das Herz begehrte war da, was ihrem weiblichen Hang zur Deko entgegen kam. Sie würde sich austoben können, denn wie war sich sicher, dass sie den Baum schmücken dürfte.
    
    Nur die klassische Verteilung, dass der Mann die Lichterkette anbrachte, wollte sie nicht brechen. Sie gab es Heinrich zu verstehen und er nickte nur einmal.
    
    Abends, als sie in ihrem Sessel saß, war Heinrich dieses Mal nicht dabei, denn er war wieder einmal mit seinen Ordnern beschäftigt. Es waren dieses Mal andere, zumindest sahen die Deckel anders aus als sonst. Angela sah es nur aus dem Augenwinkel und es kam ihr nicht sonderlich interessant vor. So schaute sie in die Flammen, während Heinrich, leise raschelnd, in den Papieren wühlte. Dabei hatte er einen großen Taschenrechner neben sich stehen, in den er öfters einmal etwas eintippte und dann aufschrieb. Dabei musste Angela grinsen, denn der Taschenrechner war wirklich sehr groß. Dann kam ihr aber in den Sinn, dass Heinrich keine normal großen Finger hatte und mit einer normalen Tastatur wahrscheinlich Probleme bekommen hätte. Von daher war es keine schlechte Idee.
    
    Weiter schaute Angela ins Feuer und hing ihren Gedanken nach. Nichts Bestimmtes, nur Gedankenfetzen gingen ihr durch den Kopf, blieben aber nicht haften. Dann erregte aber doch etwas ihre Aufmerksamkeit.
    
    Als Heinrich einen der Ordner zuklappte, leuchtete ...
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