1. Nicole


    Datum: 03.10.2018, Kategorien: Betagt, Autor: bykazmir1979

    ... folgte und öffnete mit zitternden Fingern das Schloss. Weiter hinten vernahm ich das Zuschlagen einer Tür und dann verschwand ich auch schon in einer der Umkleidekabinen.
    
    „Nicole?",
    
    hörte ich seine Stimme und verweilte ganz still in meiner Umkleidekabine.
    
    Ich hörte Schritte und wagte mich eine ganze Weile fast kaum zu atmen. Dann schließlich, es kam mir wie eine Ewigkeit vor, zog ich mich an und verließ den Ankleidebereich. Meine Haare zu föhnen brauchte ich Gott sei dank nicht. Es war Sommer und ziemlich warm draußen. Daher trug ich auch nur ein Trägertopp, eine ziemlich kurze Stoffshorts und Ballerinas. Mit immer noch zittrigen Fingern fummelte ich meine Sonnenbrille aus der Sporttasche, die ich mir über die Schulter geworfen hatte und eilte zielstrebig durch den Eingangsbereich. Draußen war ich doch erleichtert, scheinbar hatte ich ihn wirklich abgehängt, auch wenn ich mir jetzt ein anderes Schwimmbad suchen würden müssen, doch daran dachte ich in dem Moment nicht. Beschwingt schritt ich über den Parkplatz in Richtung der Bushaltestelle.
    
    Ein Hupen riss mich aus meinen Gedanken und ich blieb wie angewurzelt stehen und blickte mich nach der Geräuschquelle um. Zwei Autoscheinwerfer eines Kompaktwagens blinkten mich an und gleich danach erkannte ich den Fahrer, der nun seinerseits den Motor anließ und mir zu winkte.
    
    Zur Bushaltestelle zu fliehen würde mich nicht retten, schließlich stand dort kein Bus grade für die Flucht parat. Während ich noch über meine ...
    ... Möglichkeiten nachdachte hielt Hans-Peter schon, mit laufendem Motor, neben mir und die Fensterscheibe der Beifahrerseite surrte runter.
    
    „Hey Nicole, sorry wegen eben, ich wollte Dich nicht erschrecken. Ich weiß auch nicht, aber bei einer so schönen Frau, gehen bei mir irgendwie... Ach tut mir einfach leid! Kann ich Dich wenigstens ein Stück mitnehmen?",
    
    Ich schaute ihn an und er sah wirklich ziemlich betröppelt aus und tat mir irgendwie Leid.
    
    Ich konnte in dem Moment nicht anders, sonst wäre ich mir irgendwie wie ein Arschloch vorgekommen. Also stieg ich zu ihm ein, auch wenn es mir vor kam wie zu einem Löwen in den Käfig zu steigen.
    
    Hans-Peter erklärte mir, dass es ihm schon klar seie, dass er mich nicht heimfahren könnte. Er würde einfach in Richtung Innenstadt fahren, wenn das okay wäre und ich sollte ihm dann sagen, wo er mich rauslassen könnte. Ich nickte ihm zu, das klang vernünftig und musste dann sogar erleichtert lächeln. Während der nächsten 10 Minuten war zwischen uns wieder alles so wie im Chat. Wir unterhielten uns einfach nur gut und ab und zu bekam ich auch ein Kompliment, was ich mutiger Weise sogar ab und an zurück gab. Die Stimmung wurde immer ausgelassener und schließlich willigte ich sogar ein, als er meinte großen Hunger zu haben und ob ich nicht doch noch was mit ihm essen würde, auf seine Kosten. Kein Restaurant, natürlich, sondern eher Fast Food, schließlich sollte das unverfänglich und schnell gehen.
    
    Leider war der Parkplatz des nächsten ...
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