1. Flugzeuge im Bauch 01


    Datum: 05.10.2018, Kategorien: Lesben Sex Autor: byjulietbravo

    ... an uns herunter und müssen wie auf Kommando prustend lachen!
    
    "Oh Mann, ich muss pinkeln!" Ruckartig stehst du auf und gehst zwischen Bank und Busch in die Hocke, dort wo es am dunkelsten ist. Ich sehe nur schemenhaft deine weißen Augäpfel und Zähne. Aber ich höre dich - was für ein Wasserfall! Das plätschert nicht, das schießt aus dir heraus. Die ganze Zeit hast du mich fest im Blick - und ich dich. Keine Scham, ich kann dich in der Dunkelheit zwar nicht pissen sehen, aber ich sehe dein Gesicht, deinen lächelnden Mund. Und ich bemühe mich, nicht an das zu denken, was ich nicht sehen kann... da regt sich nämlich schon wieder ein Flämmchen in mir!
    
    Du rappelst dich hoch, glättest dein Kleid, und verstaust deine Halbkugeln wieder ordentlich. Die Turmuhr schlägt, gedankenverloren zähle ich mit: ...zehn, elf, zwölf - Mitternacht. Du unterbrichst meine Gedanken: "Mitternacht? Oh Gott, ich muss zum Bahnhof, um 0:20 fährt meine letzte S-Bahn!" Plötzlich fällt uns auf, was wir alles noch nicht gesagt haben heute. Wir wissen grad mal die Vornamen voneinander, und dass wir Mahler mögen. Ich nestel in meiner Handtasche und finde eine Visitenkarte. "Hier, da ist auch meine Mobilnummer drauf. Ich MUSS dich wiedersehen. Kannst Du am Freitag? Sagen wir um ...
    ... acht? Komm zu mir, ich koch uns was Leckres." - "Ich... äh... Freitag? Ich weiß nicht... Ja... ja ganz bestimmt." Dann liegen wir uns nochmal in den Armen, unsere Zungen tanzen einen letzten Salsa, bis du dich losreißt, deine Sandalen greifst, und Richtung Bahnhof davonstürmst. Ich höre kaum mehr deine nackten Fußsohlen auf dem Asphalt. Erst da fällt mir auf, dass wir noch nichtmal "Adieu" gesagt haben. Das ich dir nicht gesagt habe, wie schön es für mich war. Das ich dir nicht gesagt habe, dass ich dich... ja was? Begehre? Liebe?
    
    In Gedanken gehe ich zum Taxistand - mein eigenes Auto lasse ich in meiner Verfassung lieber in der Tiefgarage! Auf der breiten Rückbank kauer ich mich in eine Ecke, das Hirn im Leerlauf, aber mein Körper fühlt mit jeder Faser dem Abend nach. Ich rieche noch deinen Duft unter meiner Nase - ich bin angefixt! Der Taxifahrer mustert mich auf der kurzen Fahrt immer wieder mit unverholenem Grinsen durch den Rückspiegel, und als ich daheim vor den Spiegel trete, weiß ich auch, warum.
    
    Das war am Dienstag, und dir kommt es vor, als sei das vor drei Monaten und nicht vor drei Tagen gewesen. Jetzt nur noch heim von der Arbeit, die Kleine versorgen, frisch machen... und dann mit der Bahn zu mir! Aber das ist ein anderes Kapitel... 
«1234»