Die einsame Highland Farm - Mai 23
Datum: 11.05.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... einzigartig diabolische Grinsen wieder aufgesetzt. "Ich bin mir sicher, es wird Dir gefallen."
Ich griff mit meiner linken Hand über den Tisch und nahm ihre Rechte in die Hand. "Vielleicht kannst Du mir dann heute Abend auch ein wenig erzählen, was für ein Mensch Mary Mackay ist. Ich weiß bisher mehr von Dir als Frau als von Dir als Mensch."
Jetzt lachte sie laut. "Hoffentlich schaust Du dann nicht in zu tiefe Abgründe und erschreckst Dich. Es hat schon gute Gründe, warum ich hier einsam auf einer Farm weit weg von jeglicher so genannten Zivilisation lebe. Schauen wir mal."
Eine Stunde später hatte ich mich hinter Mary in ihrer Armeeuniform auf die Sitzverlängerung ihres Quads gesetzt, hatte meine Arme um ihren Bauch geschlungen, um Halt zu finden, und fuhren über das zur Farm gehörende Land.
"Derzeit habe ich nur zwei Arten von Nutzvieh, zum einen die Herdwick-Schafe und zum anderen die viel zu große Zahl an frei laufendem Rotwild." Sie hatte angehalten und deutete auf eine sicherlich vierzig Stück Wild umfassende Herde, die ungestört durchmischt mit einer Herde von Schafen zusammen graste, die keine Lämmer bei sich hatten. "Der letzte harte Winter hier liegt mehr als ein Jahrzehnt zurück und das Rotwild besitzt in den Highlands nach dem Verschwinden von Wölfen und Bären keine natürlichen Feinde mehr. Das bedeutet, dass so lange es im Winter ausreichend Futter gibt, es keine Reduktion im Bestand gibt. Es sei denn, man schießt sie."
"Und warum schießt Du ...
... nicht mehr?"
Mary lachte laut, sie lachte mich regelrecht aus. "Mein Lieber, es ist viel Arbeit, ein geschossenes Stück Rotwild zu verarbeiten. Man lässt ja die Kadaver nicht einfach in der Natur liegen. Im Moment jage ich praktisch nur zur Eigenversorgung. Das ist auch meine Genehmigung von Lord Robert, dem Eigentümer der Estate."
"Wie heißt der Besitzer?"
"Lord Robert Robertson, nicht nur adlig, sondern auch promovierter Chemiker. Und nebenbei mein Patenonkel. Aber die Geschichte erzähle ich gern heute Abend."
Die Tour mit Marys Quad war großartig. Sie zeigte mir einige fantastisch schöne Aussichtspunkte sowohl auf ihrer Farm als auch auf der umgebenden Estate. Wir waren etwa auf halber Höhe von Ben Klibreck, von dem aus wir über die gesamte Estate blicken konnten, als wir überraschenden und lautstarken Besuch erhielten. Zwei Typhoons der Royal Air Force kamen im Tiefflug von der schottischen Nordmeerküste angeflogen. Als sie uns erreicht hatten, konnten wir fast von oben auf die Kampfjets blicken, so tief donnerten sie über die menschenleere Landschaft hinweg.
"Du siehst, wie der erste Lord Robertson seine Estate eigentlich perfekt positioniert hat, direkt am Ausfluss von Loch Durran gelegen. Das hat dann dem Urgroßvater des heutigen Inhabers in den dreißiger Jahren die Gelegenheit gegeben, dort ein kleines Wasserkraftwerk zu installieren, welches seither die gesamte, so einsam gelegene Estate mit Strom versorgt. Damals hochmodern und bis heute eine so robuste ...