Dunkle Phantasien
Datum: 16.05.2024,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
Autor: bySilberstreifen
... unsere Gefühle zu sortieren. Niemand sprach ein Wort, bis uns Jabule zu Hause ablieferte. Zum letzten Mal öffnete er meiner Frau die Tür und half ihr aus seinem klapprigen Fahrzeug, bevor er im Dunklen verschwand.
Wir beide setzten uns wortlos auf unsere Terrasse und schwiegen uns für eine sehr lange Zeit an. Nur unsere Weingläser, die immer wieder aufgefüllt werden wollten, bewegten uns dazu, die Ruhe zu unterbrechen.
Ich habe bis heute kein Zeitgefühl, wie lange wir so vor uns dahin schwiegen und weiter unsere Gedanken sortierten. Ich weiß nur wie Julia den Bann durchbrach um ihren seelischen Druck loszuwerden. Trotz aller Verunsicherung und Selbstzweifel war ihr wichtig, alles Geschehene nicht totzuschweigen. Wir haben an diesem Tag eine Schwelle überschritten, die sowohl unser Sexualleben, als auch unsere Beziehung auf eine neue Ebene gehoben hat. Fakt ist: Auch wenn wir noch ein bisschen Zeit benötigen werden um das Erlebte zu verarbeiten, an diesem Tag öffneten wir die Büchse der Pandora und bereuten es keine Sekunde.
Neben den äußerlichen Unterschieden zwischen Mann und Frau sorgen viele unsichtbare Botenstoffe auch dafür, dass wir viele Dinge unterschiedlich wahrnehmen bzw. manchmal für gleiche Dinge komplett anders empfinden. Durch Julias Version unseres gemeinsamen Abenteuers ergaben sich zusätzliche Blickwinkel, die unser Erlebnis noch unvergleichlicher erscheinen lassen.
Wir sitzen wortlos auf unserer Terrasse. Mein Blick schweift über unser kleines ...
... Anwesen und unweigerlich drängt sich wieder Jubale in meine Gedanken. Was war da passiert?
Aus den Augenwinkeln sehe ich zu Alexander hinüber. Obwohl nur eine kleine Kerze dafür sorgt, dass wir nicht in kompletter Dunkelheit draußen sitzen, nehme ich wahr, wie er mich beobachtet. Ich fühlte, wie sich etwas verändert hat. Wenn wir irgendeinmal vor schwierigen Situationen des Lebens standen, war er es, der sofort die Initiative ergriff und die Lösungssuche solange vorantrieb, bis das Thema vom Tisch war. An diesem Abend saß er vor seinem Glas Wein und sprach keine Silbe.
Ich begann nervös auf meinem schweren Gartenstuhl herumzurutschen, ohne den festen Griff um mein Weinglas zu lockern. Wenn wir nicht bald zu reden anfingen, bestand die Gefahr, dass ich das aus dünnem Glas beschaffene, kelchförmige Behältnis erdrücke und tausende Scherben durch die Luft flogen.
Meine Gedanken und Gefühle liefen Amok. Ich muss reden. Was habe ich getan? War es „Fremdgehen"? Eigentlich nicht, denn Alexander hat mich mit seinen Blicken und Reaktionen dazu aufgefordert, mich meinen tief in mir verborgenen Wünschen hinzugeben. Wenn man es noch freier interpretiert, boten wir ihm eine Vorstellung, die er sich vielleicht schon einmal gewünscht hat, aber selbst in seinen kühnsten Träumen nicht daran gedacht hätte, dass es jemals zur Realität wurde.
Immer wieder raffte ich mich auf und versuchte das Gespräch zu beginnen und immer wieder brach ich unmittelbar danach ab. Wie konnte ich den ...