1. Das Bordell der Résistance


    Datum: 04.07.2024, Kategorien: Romantisch Autor: JoeMo619

    ... kann, um wenigstens ein bisschen Sicherheit zu gewährleisten, jagt die SS zwei andere Spanier in halsbrecherischer Aktion aufs Gerüst. 'Wir können keine weitere Verzögerungen akzeptieren', hat mich der wachhabende SS-Offizier angebrüllt. Dann hat er aber in seinem Wutanfall noch etwas Interessantes gesagt. 'Wenn im Herbst die neue Flottille hier stationiert wird, muss alles fertig sein!'"
    
    "Eine komplette deutsche U-Boot-Flottille in Bordeaux? Wie viele Schiffe werden das sein?"
    
    Jean-Jacques zuckte auf Francoises Frage mit den Schultern. "Weiß ich nicht. Der Bunker hat elf Docks, wenn man mal annimmt, dass die Hälfte bis zwei Drittel der Boote sich im Fronteinsatz befindet, könnte so eine Flottille ungefähr dreißig U-Boote umfassen."
    
    "Wird viele neue Offiziere nach Bordeaux bringen. Dazu diese neue Infanteriedivision, die die Hafenzufahrt als auch die Gironde-Mündung schützen soll." Francoise grinste zynisch. "Viel neue Kundschaft, die viel zu erzählen hat."
    
    "Dann müssen wir wohl unsere Damenriege ein wenig aufstocken", grinste Monique ebenfalls. "Vielleicht sollten wir mit Marie und Brigitte reden, dass sie die Wohnungen im Obergeschoss räumen und umziehen. Dann haben wir mehr Zimmer zur Verfügung."
    
    Francoise und Monique nahmen sich vor, dies Erweiterungsprojekt umgehend in Angriff zu nehmen.
    
    In der Tat wirkte sich die Aufstellung der neuen U-Boot-Flottille, die ab dem 15. Oktober unter der Nr. 12 ihren Betrieb offiziell aufnahm, schon Wochen zuvor auf die ...
    ... Bauarbeiten als auch die Personalsituation der Militärverwaltung aus. Anfang September brachte Korvettenkapitän Aldenhoff einen jungen Leutnant zunächst zum Abendessen ins Le Mirage und anschließend mit in den Salon.
    
    "Leutnant Kihl", verkündete er Monique und 'seiner' Francoise ganz ohne Zurückhaltung, "verstärkt meinen Stab und ist ab sofort für alle normalen Versorgungsaufgaben zuständig." Der Korvettenkapitän grinste die anwesenden Salondamen wie ein Honigkuchenpferd an. "In dieser Funktion wird er auch alle Versorgungsaufgaben sowohl für das geschätzte Restaurant als auch den noch mehr geschätzten Salon wahrnehmen." Mit einem dröhnenden Lachen schlug der Korvettenkapitän dem neben ihm sitzenden Wehrmachts-Leutnant auf die Schulter. "Wenn die Damen in Zukunft irgendwelche Wünsche haben, ist er ihr Mann." Das dröhnende Gelächter seines Vorgesetzten war dem hochgewachsenen jungen Offizier sichtlich unangenehm. Seinem suchenden Blick konnte man deutlich seine Unsicherheit ansehen.
    
    "Der war noch nie in seinem Leben in einem Liebessalon", flüsterte Francoise Monique ins Ohr, als sie frische Getränke für die Runde holten.
    
    "Ja. Ist ein richtig Süßer. Auch wenn der Krieg ihm anscheinend schon einigen Schaden zugefügt hat."
    
    "So jung und die linke Hand verloren. Armer Junge."
    
    In der Tat trug Leutnant Harald Kihl eine starre, in einen schwarzen Lederhandschuh gehüllte Handprothese, wobei man nicht erkennen konnte, wie viel von seinem Unterarm ebenfalls fehlte. Irgendwo ...
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