Das Bordell der Résistance
Datum: 04.07.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... Orgasmus meines Lebens geschenkt", gestand sie ihm. "Ich wusste nicht, dass mein Körper zu einer solchen Explosion fähig ist." Monique atmete immer noch kräftig durch. "In meinem Kopf habe ich nur noch Sterne und Blitze gesehen. In den wildesten Farben und größter Helligkeit, so dass man immer wie geblendet war. Unglaublich!"
Für die Nacht mussten die beiden das Unterbett und das Bettlaken erneuern. Es war komplett durchnässt. Dann kuschelten sie sich in Löffelchenstellung zusammen und sanken gemeinsam in tiefen Schlaf. Sie hatten an diesem Abend endgültig beschlossen, ihr Leben trotz aller zu erwartenden Hindernisse und Widrigkeiten gemeinsam zu gestalten.
Harald Kihl und Monique Lefevre blieben bis zum Frühjahr 1945 auf dem Hof ihrer Eltern. Sie halfen bei der Weinlese, der ersten im wieder befreiten Frankreich, und bei der Verarbeitung der Trauben, wobei sich der einhändige Harald geschickter anstellte, als man es anfangs erwarten konnte.
Im März 1945 erschien plötzlich Georges Rouen, vom Résistance-Führer zum Präfekten des Departements aufgestiegen, auf dem Hof der Familie Lefevre.
"Wir müssen mit Deinem lothringischen Neffen reden", sprach er Moniques Vater an, als dieser aus dem Farmhaus trat, um zu sehen, welch seltener Gast auf sein Weingut gekommen war. "Ist er hier?"
Moniques Vater dachte erst einen Moment schweigend nach. "Warum? Der arbeitet hier und hat niemandem etwas getan."
"Das hat auch niemand behauptet. Wir brauchen seine Kenntnis und ...
... seine Hilfe."
Moniques Vater lächelte. "Weiß Euer Spion noch etwas, was ihr nicht wisst?"
Georges Rouen schaute den kleinen, knochigen Weinbauern irritiert an, dann nickte er. "Vermutlich. Wie gesagt, wir brauchen sein Wissen und seine Hilfe. Und mit Ihrer Tochter Monique muss ich auch sprechen. Wir sind alte Kampfgefährten."
Moniques Vater deutete auf sein Farmhaus. "Lassen Sie uns hineingehen und ich hole die beiden."
Georges Rouen bedeutete seinem Fahrer, am Auto zu bleiben und folgte dem Bauern ins Farmhaus. Fünf Minuten später kam zunächst Monique ins Farmhaus, schaute verblüfft Georges Rouen an und begrüßte ihn dann nicht minder herzlich. Nachdem feststand, dass der ehemalige Résistance-Führer nicht gekommen war, um Leutnant Harald Kihl festzunehmen, holte sie ihn aus seinem Versteck im Weinkeller. Die beiden Männer begrüßten sich vorsichtig, aber in aller Herzlichkeit.
"Monsieur Lefevre", sprach Georges Rouen Harald plötzlich ganz offiziell an. "Wir benötigen dringendst Experten, die wissen, was in den vergangenen Jahren sowohl im militärischen als auch im zivilen Teil des Hafens von Bordeaux passiert ist. Es ist unsere vordringliche Aufgabe, den Hafen als Wirtschaftszentrum wieder herzustellen und brauchen dafür jegliches Wissen."
Harald dachte nach. "Ich kann ja schlecht in die neue Hafenverwaltung in Bordeaux gehen. Da würden mich sofort Leute erkennen, allein wegen meiner fehlenden Hand."
"Das stimmt", entgegnete Georges. "Das wollen wir auch ...