1. Die FIONA-Trilogie (2) - Die neue, alte Heimat


    Datum: 10.07.2024, Kategorien: Gruppensex Autor: JoeMo619

    ... Gehalt hatte eher den Charakter einer Aufwands-entschädigung, aber darauf kam es mir nicht an. Die Verbindung mit Professoren, Mitarbeitern und Studenten am College, welches ein ergänzender Bestandteil der stark wachsenden Universität der Highlands und Islands war, öffnete eine neue Welt für mich, die über meine Lehrererfahrung an verschiedenen High-Schools deutlich hinausging.
    
    Meine beginnende Tätigkeit am Gälischen College führte zu einem unmittelbaren Kontakt zu Frau Professor Dr. Angela Andreotti von der Universität in Glasgow, deren Buch über die Bedeutung und das Leben der Wikinger-Frauen bei meiner ersten Einladung in Rosis Buchclub Thema gewesen war. Wir hatten uns zunächst in einem Café in Glasgow getroffen und blendend verstanden. Angela war die Tochter eines italienischen Gastarbeiters, der als junger Mann Ende der 1950er aus Sardinien nach Glasgow gekommen war, um dort in dem riesigen Stahlwerk zu arbeiten. Sie selbst war 1963 im heruntergekommenen Arbeiterviertel des East End zur Welt gekommen und aufgewachsen. Obwohl nur einfacher Stahlarbeiter hatte ihr Vater extremen Wert auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung seiner beiden Töchter gelegt. Er hatte es als die größte Belohnung seines Lebens empfunden, als beide Töchter erfolgreich promovierten und Hochschullehrer wurden.
    
    Schon im Café glitt unser Gespräch ins Private ab, wir erzählten ohne Hemmungen von den Höhen und Tiefen unseres Lebens. Angela hatte in ihren Zwanzigern eine dreijährige Ehe mit ...
    ... einem gewalttätigen Ehemann hinter sich gebracht.
    
    "Er hat mich mindestens einmal pro Woche verprügelt und sexuell missbraucht. Besonders samstags herrschte bei mir höchster Alarm, wenn er nach dem Fußballspiel betrunken aus dem Pub nach Hause kam. Ich war sehr katholisch erzogen worden und es dauerte einige Jahre, bis ich zum Widerstand gegen diese Gewalt fähig war. Letztendlich hat mein Vater meine Ehe beendet, indem er sich meinen prügelnden Ehemann mit ein paar Stahlwerkskollegen zur Brust nahm. Rückblickend bin ich froh, dass ich diese Ehe überhaupt überlebt habe und nicht todgeprügelt wurde."
    
    Ich wusste von Rosi, dass Frau Professor eine ihrer profilierten Mitstreiterinnen der schottischen LGBTQ-Bewegung war. Deshalb war ich neugierig geworden. "Danach hast Du keine Lust mehr auf Männer gehabt?"
    
    Angela lachte so laut, dass es das ganze Café hören konnte. Ein ganz helles Lachen, dass irgendwie über der normalen Geräuschkulisse schwebte. "Wunderschön gesagt. Aber es stimmt. Nach meiner Scheidung habe ich die Uferseite gewechselt. Und wie war es bei Dir?"
    
    Ich erzählte ihr im Schnelldurchgang von meinen letzten zwölf Monaten.
    
    "Oh, wie schrecklich", war ihre spontane Reaktion. "Aber schön, dass sich Dein Leben so positiv aus der doppelten Katastrophe heraus entwickelt hat."
    
    Unser Café-Besuch wurde durch den Terminkalender Angelas beendet. Sie hatte ein Nachmittagsseminar in der Universität und musste gehen. Somit lud ich sie zu einem verlängerten Wochenendbesuch ...
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