1. Das Anwesen - Der Fall Max Becker - Teil I


    Datum: 11.07.2024, Kategorien: CMNF Autor: araporn

    ... Kopf erhoben und immer zuerst die Fußspitzen beim Gehen aufsetzend, kam sie mit lässig herunterhängenden Armen, näher. Das kleine Scheue Reh, welches vor ein paar Momenten noch versuchte unbemerkt durchs Wachlokal zu schleichen war verschwunden. Sie fixierte ihn mit einem festen unnachgiebigen Blick.
    
    Unter seiner Sonnenbrille riss Herr Steiner erstaunt die Augen auf. Sein Körper befand sich nun, von einen auf den anderen Augenblick, in Alarmbereitschaft. Jetzt war er es, der einen zögerlich gestressten Eindruck vermittelte. Wie sich herausstellte, war er das Reh, welches auf der Straße stand und paralysiert in die Scheinwerfer blickte, die ihre tiefblauen Augen waren.
    
    Dicht vor ihm, kam sie zum Stehen und legte ihre kleine Hand auf den Reißverschluss seiner Hose. Ihre Körper waren jetzt nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ihren Kopf in den Nacken legend, schaute sie mit einem atemberaubenden Augenaufschlag zu ihm hoch. Sie konnte seine Anspannung in ihrer Hand wachsen fühlen.
    
    "
    
    Sind sie bewaffnet?
    
    ", hauchte sie ihm ins Gesicht.
    
    Herrn Steiners Kopf wurde rot. Sein Herzschlag erhöhte sich. Dieses kleine Biest, was immer so unschuldig daherkam, hatte es Faustdick hinter den Ohren. Verzweifelt versuchte er in den tobenden Wogen seines Geistes ein paar Gedanken zu finden, die sich zum Satzbau eigneten. Ein ordentlicher deutscher Satz würde ihm schon reichen. Grammatikalisch korrekt müsste er sein. Sinn müsste er nicht unbedingt ergeben.
    
    "
    
    Ich ...
    ... trage immer eine Waffe. Das ist so Vorschrift.
    
    ", stammelte er.
    
    Minas Stimme bekam einen mädchenhaften, interessierten, entspannt sorglosen Unterton. "
    
    Was für ein Kaliber hat sie denn? Wie lang ist der Lauf? Haben sie auch genügend Munition dabei?
    
    ", fragte sie vor lasziver Unschuld triefend und trat noch einen Schritt näher. Ihre Körper berührten sich nun. Ihr Parfüm und der Duft ihrer Haare vernebelten ihm den Sinn. Unter normalen Umständen und auch in Gefechtssituationen konnte er jederzeit die technischen Daten seiner Waffe, ohne nachzudenken herunterbeten. Doch war er in diesem Moment nicht mehr imstande überhaupt irgendwas zu antworten.
    
    Als er das Geräusch seines Reißverschlusses hörte, leerte sich sein Kopf sofort und komplett. Ein indischer Guru brauchte dafür jahrelanges Training, Disziplin und einen ausgeprägten Hang zum Mystischen. Mina brauchte dafür nur eine Hand. Eben jene Hand, die sich jetzt aufmachte, das verborgene Areal jenseits der kleinen ineinandergreifenden Metallzähne zu Erkunden.
    
    Dort traf sie auf einen prall gefüllten Männerslip. "
    
    Wie mir scheint tragen sie ein Halfter.
    
    " Herr Hartmut Steiner wagte nicht sich zu bewegen. Tiefer greifend streifte sie die Gurte des Halfters herunter. Sorgsam achtete sie darauf, weder den Lauf noch das Magazin zu quetschen. "
    
    Oh! Ist das eine Desert Eagle Punkt Fünf Null?
    
    "
    
    Als Mina vor ihm in die Knie ging und seine Waffe von ihren Restriktionen befreite, sprang diese heraus. Der Lauf ...
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