1. Künstler und ihre Arbeit


    Datum: 27.07.2024, Kategorien: Romantisch Autor: Arcangela

    Hallo, ich bin May, d.h. eigentlich heiße ich Maria, aber das finde ich zu altmodisch und nenne mich May. Ich habe gerade mein Studium der Kunstgeschichte beendet. Ab 1. Oktober habe ich einen Job in einem Hamburger Museum. Die Zeit bis dahin nutze ich und mache eine ausgiebige Fahrradtour durch Mecklenburg. Eine hohe Mauer versperrt mir die Sicht auf die Landschaft. " Na DER oder DIE muß ja einiges zu verstecken habe," denke ich, bin natürlich neugierig und als ich eine offene Tür sehe MUSS ich einfach reingehen. Vor mir steht eine Skultur von Jopscho. Ich liebe diesen Künstler und wundere mich, dass ich ein Objekt von ihm hier vorfinde. Staunend stehe ich davor, als mich eine Stimme aus den Träumen reißt. "Was machen Sie denn hier, dass ist Privatbesitzt." Ich drehe mich wütend um: " Die Tür war offen und das finde ich äußerst fahrlässig, da könnte jeder dieses Kunstwerk von Jopscho stehlen". Wir schauen uns an und lachen Beide los." Entschuldigung, sie haben recht, ich hätte hier nicht reingehen dürfen." "Und ich hätte nicht gleich losschimpfen sollen. Woher wissen sie denn, dass die Skulptur von Jopscho ist." Ich erzähle, dass ich Kunstgeschichte studiert habe. Sind sie denn auch selbst künstlerisch tätig?" Ich stottere rum : " Naja, mehr schlecht als recht. Zu großen Würfen reicht es nicht, aber es macht mir Spaß." "Hast du Lust und Zeit für Jopscho zu arbeiten. In seiner Werkstatt brauchen wir immer Hilfe. Aber ich muß natürlich das OKAY von Jopscho bekommen." "Woww, ...
    ... sehr gern. Was besseres kann ich mir z.Z. nicht vorstellen." Renè führt mich zum Meister. Der schaut mich prüfend an und zeigt mir sein neuestes Objekt. Er erklärt mir was ich machen soll , zeigt auf die Werkzeuge und das Material : "Dann zeig uns mal, was du kannst." Ich gehe ein paar Schritte zurück, lasse das Werk auf mich wirken und bin begeistert. Dann mache ich mich an die Arbeit und vergesse alles um mich rum. Ich bin so vertieft, dass mich Renè mehrmals anspricht, bevor ich reagiere. "Du kannst bleiben, Jopscho ist mit deiner Arbeit zufrieden." Ich bekomme ein Zimmer zugewiesen, es ist einfach, aber gemütlich eingerichtet und hat eine eigene Naßzelle. Er zeigt mir die Gemeinschaftsräume und erzählt von den hiesigen Gepflogenheiten. Jeder ist für die Reinigung des Zimmers selbst verantwortlich, hat ab und zu eine Woche Küchendienst, zum Frühstück und Mittagessen kann jeder kommen wann er/sie will. Aber zum Abendessen sollen alle dabei sein, auch Jopscho (der nur Jo genannt wird) kommt dazu.
    
    Ich mache mich begeistert an die Arbeit. Sechs Stunden am Tag müssen wir für Jo arbeiten, dann können wir an eigenen Werken basteln. Er kommt immer wieder vorbei, erklärt wie man an seinen Objekten arbeiten soll und gibt gute Tipps für unsere eigenen. Jo ist eine beindruckende Persönlichkeit, groß, gemütliche Teddyfigur und schulterlange, graue Locken. Aber besser gefällt mir René. Er verzaubert mich mit seinem französisch gefärbten Deutsch und in seine braunen Augen habe ich mich ...
«12»