1. Der Besuch


    Datum: 23.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byHartMann

    ... stand mit beiden Händen auf den Spülstein gestützt und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Zigarette? Immer gut in Krisenmomenten.
    
    Ich trat hinaus auf den Balkon, wühlte die Packung aus meiner Tasche, steckte mir eine in den Mund. Oho, ich hatte zwei Feuerzeuge in der Tasche. Mal wieder eines eingesteckt.
    
    Während ich mir die Zigarette ansteckte vibrierte mein Handy. Irritiert fischte ich es aus der Gürteltasche und sah auf den kleine einzeiligen Display. Das Gerät vibrierte, und im rechten unteren Feld war ein kleiner Balken. Ich drückte automatisch auf die grüne Sprechtaste und hielt das Telephon ans Ohr :
    
    « Sie haben ..... EINE ..... neue Nachricht. Nachricht .... EINS .... Piiiiip,» und dann Anjas Stimme, « Hallo, mein grosser Hirsch », ich liebte ihr Lachen und diese Anrede, ihre gehörige Portion Ironie, die dabei immer mitschwang, « Du, Svenjas Matratze ist entsetzlich, das kann ich meinen Eltern nicht antun. Mama schläft bei mir, Papa in Horsts Zimmer, wir schlafen in Svenjas Zimmer. Nicht verwechseln, ok? » Sie lachte ihr perlendes Quecksilberlachen, dann war die Nachricht zuende. Fassungslos schaute ich auf den blauen Display meine Telephons. Ich hatte tatsächlich .... oh Mann. Scheisse, was für eine Art, die Mutter seiner Freundin kennenzulernen.
    
    Ich starrte in die Dunkelheit. Sollte ich vom Balkon ....? Damit würde ich wenigstens der Peinlichkeit morgen früh entgehen. Allerdings aus dem ersten Stock, und bei all dem Gerümpel im Hof?
    
    So schnell ...
    ... der Gedanke kam war er auch wieder verschwunden. Ich hatte mich im Zimmer geirrt ... sowas kann passieren. Und ausserdem : so unschuldig war die Frau Mama an der Verwechslung ja schliesslich auch nicht gewesen. Genau betrachtet war sie eigentlich die Hauptschuldige. Ihr musste es doch wohl sofort klar gewesen sein, wer sich da an sie heranmachte. Und sie hatte mich schliesslich gepackt und .... naja, sie wissen schon. Und ausser uns beiden wusste keiner davon.
    
    Ich drückte die Zigarette aus und schloss leise die Balkontüre. Eine Inspektion des Kühlschrankes ergab, dass noch ein grosses Bier übrig war. Genau richtig um die aufgewühlten Nerven zu beruhigen. Ich setzte mich an den Küchentisch und trank langsam aus der Flasche. Mein lieber Herr Gesangsverein, was war das wieder ein Schlamassel! Am Boden der Flasche hatte ich mich wieder einigermassen gefangen und beschloss so zu tun, als ob nichts passiert sei. Leise stellte ich die Flasche in den Kasten mit Leergut, wusch mir die Hände und tappte den Gang bis zum Ende entlang.
    
    Vorsichtig öffnet ich die letzte Türe links, schloss sie hinter mir und horchte in die Dunkelheit. Tiefe, regelmässige Atemzüge. Verstohlen schlich ich mich an des Bett. Hellblonde, lange Locken. Beruhigt liess ich erneut meine Klamotten fallen. Nicht auszudenken, wenn ich mich aus Versehen auch noch an den Herrn Papa herangemacht hätte. Nackt kuschelte ich mich an Anjas Kehrseite.
    
    Oh Mann, die Matratze ist echt total beschissen! war mein letzter ...
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