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Zivildienst - Teil 4
Datum: 31.10.2018, Kategorien: CMNF Autor: joda36
... mal wie dein Tag heute gelaufen ist." Eine Weile trauere ich der verpassten Gelegenheit hinterher. Aber wenn es ihm so gar keine Freude macht ist es besser so. Die Zugfahrt läuft so vor sich hin. Doch haben wir von Bahnhof zu Bahnhof immer mehr Verspätung. Ich werde schon ganz nervös. Brauche ich doch zum Umsteigen deutlich mehr Zeit als andere. Kurz vor Frankfurt füllt sich der Gang unseres Wagens. Viele schauen nervös auf ihre Uhren und tippeln von einem Fuß auf den Anderen. Sie werden auch ihre Anschlüsse erreichen wollen. Langsam rollen wir in den Bahnhof ein. Die Türen öffnen sich und der Tross der Menschen setzt sich in Bewegung. Eine schier endlose Reihe von Menschen steigt aus. Felix und ich haben keine Chance uns dazwischen zu drängen. Endlich können wir uns auch in Richtung Ausgang auf den Weg machen. Doch kaum ist der letzte ausgestiegen, strömen auch schon die ersten hinein. Draußen schafft es der Bahner nur mit lautem Rufen und beinahe rücksichtslosem Davorschieben, dass der Rollstuhllift vor der Tür steht und ich dort rauf rollen kann. Felix hat seinen Rucksack schon längst umgeschnallt und meine Tasche in der Hand. Eilig machen wir uns auf den Weg zu unserem Gleis. Der Zugchef wartet schon ganz ungeduldig. Wir müssen fast den ganzen Zug entlang laufen, bis wir an unserem Wagen ankommen. Der Rollstuhllift steht schon bereit und Felix schiebt mich rauf. Kaum sind wir drin schließen sich die Türen. Die Leute um uns herum schauen uns genervt an. Sicherlich ...
... denken die "Wegen der haben wir jetzt noch mehr Verspätung" dabei kann ich doch gar nichts dafür. Ich hatte doch ausreichend Zeit eingeplant. Meine Stimmung ist schon recht niedergeschlagen. Erst kommt man nicht aus dem Zug, hetzt zum anderen Gleis und dort steht man dann als Bremse dar, weil das Einsteigen länger dauert. Das sind die Momente in denen man am liebsten losschreien möchte. Zumindest sind wir mitgekommen und in Ulm reicht die Umsteigezeit trotz der Verspätung noch aus. In Stuttgart wird der Zug gewendet. Vielleicht holen wir dadurch noch ein paar Minuten raus. Es ist schon spät und draußen breitet sich die Dunkelheit der Nacht aus. Ich versuche durch die getönten Scheiben noch etwas von der Gegend zu erhaschen. Bis der Zug plötzlich eine Notbremsung hinlegt. Felix, der gerade ein Nickerchen gemacht hat wacht auf und schaut mich an. Was ist denn jetzt schon wieder? Unsere Fahrt scheint am heutigen Abend unter keinem guten Stern zu stehen. Minutenlang passiert nichts. Der Zug bewegt sich nicht und es kommt auch keine Durchsage. Die meisten Passagiere waren in Stuttgart schon ausgestiegen. Im Wagen sitzen nur noch vereinzelt weitere Mitfahrer. Doch die haben natürlich genauso wenig Ahnung wie Felix und ich. Kann nicht mal eine Durchsage kommen und uns aufklären, wie und wann es jetzt weitergeht? Mein Blick zur Uhr verrät mir, dass der Anschluss in Ulm mittlerweile auch in Gefahr ist. Zwei Züge fahren danach noch. Wir werden also trotzdem noch ankommen können, ...