1. Das Seilhöschen


    Datum: 04.03.2018, Kategorien: Medien, Autor: Anonym

    Es war eine ziemlich dumme Wette; und ich habe sie haushoch verloren. Die Konsequenzen trug ich sozusagen automatisch; und zwar gleich im doppelten Sinn. Mein Freund und ich, wir stehen auf Fesselspiele. Also um das genauer zu sagen, wir stehen darauf, dass er mich fesselt. Die Bondage andersherum, dass ich ihn fessele, das haben wir noch nicht ausprobiert, und das reizt uns auch alle beide nicht. Das liegt unter anderem daran, dass mein Freund ein echter Künstler ist. Er hat schon mehrere Bondage Workshops mitgemacht und beherrscht es wirklich, mich nicht nur mit Hilfe von Seilen bewegungslos zu fesseln, sondern das auch noch hübsch aussehen zu lassen.
    
    Er schlingt die Bondageseile um meinen Körper, dass das Ergebnis ein richtiges Kunstwerk ist. Ich darf mich nachher immer entweder im Spiegel betrachten, so ich noch kann, oder er knipst Bilder von mir in Fesseln, deshalb kann ich das beurteilen. Ich besitze schon einen ganzen Stapel dieser Bondagebilder.
    
    Weil sie mir so gut gefallen, habe ich neulich mal gesagt, wie schade ich das finde, dass nur wir beide, er und ich, das Ergebnis zu sehen bekommen. “Bondage in der Öffentlichkeit – das wäre mal was!”, habe ich geschwärmt. Ich habe gleich gesehen, wie es bei meinem Freund “Klick” gemacht hat. Er war am Grübeln, wie er das wohl bewerkstelligen kann. “Das schaffst du nicht”, bemerkte ich kichernd. “Die Fesselspiele sind nur für uns beide und für niemanden sonst. “Abwarten”, war sein einziger Kommentar dazu. Spätestens zu ...
    ... diesem Zeitpunkt hätte ich merken müssen, er hatte bereits einen Plan. Aber ich war mir so sicher, dass es keine Möglichkeit gäbe, mich gefesselt anderen vorzuführen, dass ich ihm ganz siegesbewusst eine Wette vorgeschlagen habe, er würde es nicht schaffen. Als dann fast zwei Wochen vergingen und nichts geschah, was irgendwie mit Fesselspielen in der Öffentlichkeit zu tun hatte, hielt ich die Wette für mich bereits für gewonnen. Auch wenn er, als er sich darauf eingelassen hatte, sich einen Zeitraum von einem Monat ausbedungen hatte für die Realisierung.
    
    Ja, und dann kam der Samstag, wo er mir abends, so gegen sieben, sagte, nun sei es soweit, und ich solle mich bereit machen. Was ich unter “bereit machen” zu verstehen hatte, wusste ich genau. Ich sprang unter die Dusche, wusch mich nicht nur gründlich, sondern rasierte mich auch zwischen den Beinen und unter den Armen, und dann machte ich mich fein, mit einem scharfen schwarzen Spitzenhöschen, einem passenden BH und einem schicken Lederkleid, dazu passende halterlose Nylonstrümpfe und hochhackige Pumps. Als ich in dieser Aufmachung ins Wohnzimmer zurück kam, warf mein Freund einen kritischen Blick auf mich. “Das Kleid ziehst du erst einmal wieder aus”, sagte er dann. Ich wusste zwar nicht, was das sollte, aber ich gehorchte. Nun stand ich in Unterwäsche und Nylons vor ihm. “Und das Höschen muss auch weg”, ergänzte er. Das verstand ich ja nun gar nicht, was das sollte; auch wenn ich schön brav das Höschen auszog. Und meine ...
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