1. Reise der Lust (Teil 02)


    Datum: 28.11.2018, Kategorien: Betagt, Autor: byMax_Lust

    ... innere Stimme und fragte ihn, ob er sich sicher sei, dass sie sich wirklich an alles erinnert. Er war zwiegespalten und beschloss neutral zu antworten.
    
    "Ja, richtig. Jetzt erinnere ich mich!", sagte er gespielt, "Ach, das waren Sie! Stimmt, sie sind hinter mir gestanden." Dabei belies er es zunächst und wartete ihre Reaktion ab. Plötzlich und nur ganz kurz schien ein Grinsen über ihr Gesicht zu huschen. Er fragte sich, wie er das interpretieren soll oder ob er etwas gesehen hat, was nicht da war. War ihr vielleicht klar, dass er gerade einen Teil der Wahrheit bewusst ausgelassen hatte?
    
    "Ich sehe, Sie erinnern sich wieder. Ist Ihnen an diesem Tag nicht das Tablet zu Boden gefallen? Ich glaube ein Kantinenbesucher war unachtsam und hat sie angerempelt. Manchmal können Menschen etwas nicht erwarten und dann passieren solche Dinge.", sagte sie, während sie zu essen begann.
    
    Jetzt hatte er keine Zweifel mehr. Der Ton, in dem sie die letzten Sätze gesagt hatte, war eindeutig. Sie wusste genau, dass er sich an diese Situation erinnerte. Er hatte dieses Konversationsspielchen angefangen und sie gab ihm deutlich zu verstehen, dass sie es auch spielen konnte. Das gefiel ihm sehr und er fühlte sich gut genug, um das Spiel weiterzutreiben.
    
    "Das ist wohl wahr.", stimmte er ihr zu, "Manchmal sind Menschen wirklich etwas unvorsichtig. Sie haben Recht, durch die Person ist mir mein Tablet heruntergefallen. Manchmal kann man nicht alles vorhersehen. Das Schicksal kann einen ...
    ... bestrafen, ohne dass man sich etwas zu Schulden hat kommen lassen."
    
    Hier machte er eine Pause und überlegt kurz, ob er die nächsten Worte aussprechen soll. Unglaublicherweise merkte er erst jetzt, dass die Frau vor ihm heute ein Oberteil mit einem besonders großzügigen Dekolettee trug. Er wusste nicht woher, aber er spürte Selbstbewusstsein in sich aufsteigen. Er sah ihr in die Augen und sagte mit einem breiten Lächeln:
    
    "Allerdings ist es schwer das dem Schicksal übel zu nehmen, wenn es einen bestraft. Denn im nächsten Moment kann es einen vergleichsweise wieder um ein Vielfaches belohnen. Gegen dieses Schicksal habe ich nichts einzuwenden."
    
    Sie hörte auf einmal auf zu kauen und erwiderte seinen Blickkontakt intensiv. Es war also ob sie etwas aus ihm herauslesen wollen würde. Es dauerte nicht lange und sie hatte wohl gefunden, wonach sie suchte. Ein breites Grinsen zog sich über ihr Gesicht. Sie biss sich leicht auf die Unterlippe und nickte ihm mehrmals ganz leicht zu. Man könnte meinen, dass sie ihm einfach nur zustimmte. Aber für ihn und sie war klar, was dieses Nicken bedeutete: Das wahre Spiel hat nun angefangen.
    
    "Ich stimme Ihnen vollkommen zu", sagte Sie "und ich muss gestehen, dass ich Ihre Art mag. Sie scheinen die Dinge sehr genau zu betrachten und erhalten so tiefe Einblicke, die den meisten Menschen verwehrt bleiben."
    
    "Manchmal sehe ich Dinge, deren Schönheit mich fasziniert. In diesen Fällen treibt mich meine Natur dazu, diese Dinge zu erforschen und mich ...
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