1. Beziehungsunfähig 06


    Datum: 29.03.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: by1nerWieK1ner

    ... Schwall; sprang von Thema zu Thema. Es schien, als wäre eine Lawine losgetreten; nach Jahren des eisigen Haltes.
    
    Sie erzählte von ihrer besten Freundin. Die ich nicht kannte. Und mit der sie sich verkracht hatte. Wegen einem Kerl. Den ich nicht kannte.
    
    Ich nickte.
    
    Von ihrer Ausbildung. Dass sie danach Arbeitslos wäre. Und wie ungerecht das ganz sei.
    
    Ich nickte.
    
    Echte Fragen stellte sie mir nicht.
    
    Maschinengewehr artig prasselten die Informationen auf mich ein. Kaum hatte ich die Eine gehört, kam auch schon die Nächste. Gelegenheit, auf eine spezifische Sache einzugehen, war nicht vorgesehen.
    
    Wo sie sich herum getrieben hatte.
    
    Wie unzufrieden sie mit ihrem Aussehen war.
    
    Das sie nicht verstehen konnte, warum die Männer so auf sie abfuhren.
    
    'Warum erzählt sie mir das?'
    
    Dass sie mal in Hamburg war. Oder Berlin; ich bin mir da nicht mehr so sicher. Und ein Bekannter vorhatte, sie dort auf den Strich zu schicken. Sie aber vorher 'anstechen' wollte.
    
    Ich fand diesen Teil furchtbar; sie sagte das mit einem Anflug von Stolz.
    
    Was sie schon alles ausprobiert hatte.
    
    'Warum erzählt sie mir das alles??'
    
    Nach einer halben Stunde dauerfeuerlastigen Monolog mit kurzen Nick-Gelegenheiten für mich bemerkte ich, dass sich hinter meiner Stirn eine dunkle Wolke Schmerz zu sammeln begann.
    
    Ihre rechte Hohe Stimmlage stach hinter meinen Augen.
    
    'Oh man, auch das noch.'
    
    Vergessen war Oui's reizender Anblick. Ich hatte zwar keine Ahnung, was genau ...
    ... ich gedacht hatte, wohin das an dem Abend führen würde; damit sicherlich nicht.
    
    Plötzlich war es hinreisend still. Oui sah mich erwartungsvoll an.
    
    'Hat sie mich was gefragt?'
    
    Jetzt erst bemerkte ich, dass ich ihr nicht mehr zugehört hatte.
    
    'Verdammt!'
    
    Das war mir noch nie passiert.
    
    Zaghaft nickte ich. Das schien die richtige Reaktion gewesen zu sein.
    
    Mit einem „Dachte ich es mir doch!" fuhr sie fort.
    
    'Oh Gott, ich halte das nicht mehr lange durch.'
    
    Ich sah, dass Oui weiter redete.
    
    'Ich höre ja schon wieder nicht mehr zu!'
    
    Zusammengesunken ergab ich mich in mein Schicksal.
    
    'Wenn die Kopfschmerzen nur nicht wären.'
    
    Ich sehnte mich nach meinen Bett. Dem kühlen Kissen. Welches meine Kopfschmerzen nahm.
    
    Meine Augen fühlten sich merkwürdig dick an.
    
    'Durchhalten Ben. Durchhalten!'
    
    Ich sann über Möglichkeiten nach, wie ich den Abend abbrechen konnte, ohne Oui vor den Kopf zu stoßen. Letztlich hatte ich sie ja eingeladen und ermutigt, sich mir zu offenbaren. Als seelischen Mülleimer zu benutzen. Das es so schlimm werden würde...
    
    Ich nahm einen Schluck Kaffee. Er war nur noch lauwarm.
    
    Da stellte sie mir eine Frage, die ich ausnahmsweise mit bekam.
    
    „Und, wie siehts aus? Wollmer jetzt bumsen?"
    
    'Wie bitte???'
    
    Nach dem gerade gehörten Satz musste ich mir alle Mühe geben, mein Getränk bei mir zu behalten.
    
    Ich starrte sie an.
    
    Hatte ich mich jetzt verhört?
    
    „Was meinst du...?" hakte ich zögerlich nach.
    
    „So, wie ich es ...
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