Verhext 01
Datum: 30.11.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byspkfantasy
... loslassen würde. Elisabeth riss sich los und nahm dabei deren Handtasche mit, während die Frau entsetzt aufkreischte. Dann hatte sie das Bewusstsein verloren... Sie schluckte trocken. Es gab keinen Zweifel. Die Handtasche gehörte der Frau. Die Polizei würde sich fragen, woher sie die Handtasche der vermissten Frau hatte. Sie wusste abrupt ohne jeden Zweifel, dass die verkohlten Reste an Knochen der Frau gehörten, deren Gesicht sie für Momente gesehen hatte. Es waren die verkohlten Knochen, deren Existenz in diesem Zeitungsbericht erwähnt worden waren. Sie war in dem Keller gewesen, aber irgendwie hatte sie den Platz mit ihr getauscht und musste dabei ihren Ehering verloren haben. Dieses Wissen würde sie belasten, denn sie konnte nur schlecht leugnen, dass sie die vermisste Frau gesehen hatte. Und offensichtlich war sie nicht nur die letzte Person, die diese Maria gesehen hatte -- nein, sie hatte auch deren Handtasche und hatte sich als Maria Elisabeth Krone ausgegeben. Im Krankenhaus hatte man auch ihre Kratzwunden an den Händen gesehen, die als Kampf interpretiert werden konnten. Das machte sie zur Hauptverdächtigen, daran hatte sie wenig Zweifel. Und in einem gewissen Sinn hatte das auch seine Berechtigung. Letzten Endes hatte sie durch ihren Hexenspruch die fremde Frau umgebracht, zwar nicht absichtlich, aber ursächlich war doch ihr Versuch in Hexerei, der die arme Frau im Keller hatte verbrennen lassen.
Sie musste eiligst weg aus Deutschland, bevor die Vernehmungen ...
... starteten. Sie konnte weder ihren Namen nennen noch irgendeine Erinnerung aus den Jahren 1945 bis 1961 aufführen oder gar nachweisen. Bei einer harten Vernehmung würde sie sich früher oder später verraten als eine Frau, die im Jahr 1911 geboren war - oder als eine, die sich erfolgreich in Hexerei versucht hatte. Schon mit einem Geständnis der Art würde sie garantiert in der Klatsche landen, wenn sie nicht ihre Unschuld am Verschwinden der Maria Krone beweisen konnte. Sie hatte eine Heidenangst davor, dass sie als gemeingefährliche Irre eingestuft werden würde. Jetzt war das freundliche Ehepaar nicht mehr die Alternative, sondern es gab nur noch den Weg ins Ausland, so schnell wie nur irgend möglich. Und da gab es als schnelle Möglichkeit eigentlich nur Chile über den Herrn Grafenrausen. Da musste sie wohl in den sauren Apfel beißen und dessen sehr eigenartige Neigungen tolerieren.
Natürlich durfte es nicht so aussehen, als würde sie komplett vor seiner Forderung einknicken noch durfte es so aussehen, dass sie unbedingt sofort abreisen musste. Nötigenfalls würde sie aber auch noch weitere Kompromisse machen müssen, da gab sie sich keinen Illusionen hin. Gerade seine schüchterne Natur, eigentlich sollte sie wohl eher verklemmte Natur sagen, ließ ihn wohl auf absurde Fantasien kommen. Der wollte wohl eine anziehbare Puppe haben... und wohl nicht nur das.
Ihr schauderte, als sie keine Auswege aus ihrer Notlage sah. Dann erinnerte sie sich vage an einen Zauberspruch aus dem ...