Verhext 01
Datum: 30.11.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byspkfantasy
... sofort, auch wenn sich ihre Stirn leicht umwölkte, als sie seinen Widerstand spürte.
„Selbstverständlich habe ich einen Vertragsentwurf vorbereitet, der einen Vorschuss an eine Mindestdauer des Vertrages von einer zu vereinbarenden Anzahl von Monaten bindet. Vorschusshöhe und Mindestvertragsdauer können direkt eingesetzt werden genauso wie die Anforderungen an die Dienstkleidung. Weiterhin werde ich Ihnen alle meine Maße nach einem Besuch beim Schneider zuschicken, damit Sie auch die Dienstkleidung für Kategorie C auswählen und bestellen können, sobald ich an Bord bin."
Sofort kamen Gedanken in ihm hoch, die ihn in ihrer Kabine sahen, während sie ihm seine von ihm ausgesuchte Unterwäsche vorführte. Spätestens in diesem Moment brannten bei ihm sämtliche Sicherungen durch. Er überreichte ihr keine halbe Minute später einen Scheck über 3000 D-Mark, nachdem er die Mindestvertragsdauer auf 36 Monate festgesetzt und unterschrieben hatte sowie er zufrieden konstatiert hatte, wie sie alle seine Anforderungen schriftlich korrekt fixierte ohne ihn ein einziges Mal zu befragen. Auf weniger Zeit wollte er sich einfach nicht einlassen. Sie sollte ihm gehören!
Elisabeth fühlt sich befreit
Elisabeth hatte einerseits Schuldgefühle, da sie sich bewusst war, dass sie ihren zukünftigen Arbeitgeber durch den Zauberspruch manipuliert hatte. Gleichzeitig war sie jedoch ein hohes Risiko eingegangen -- sie hatte gepokert und sie hatte gewonnen. Sie hatte keine Absichten den Herrn von ...
... Grafenrausen zu täuschen. Sie würde ihre Seite des Handels wie vereinbart akzeptieren, selbst wenn das ziemlich peinlich sein würde. Wenn er sie als Anziehpuppe haben wollte, dann war das eben der Preis, aber eben nur als Anziehpuppe und nicht mehr -- jedenfalls hoffte sie das durch ihr eigenes abschließbares Zimmer erreicht zu haben. Insgesamt war es besser verlaufen als erwartet, bis auf die sehr lange Vertragsdauer. Aber da hatte er sich nicht erweichen lassen, wobei sie das so gar nicht verstand.
Ihr erster Gang war zu einem hafennahen Reisebüro. Das Publikum dort war nicht gerade erste Klasse, aber gerade deswegen ging sie dorthin. Diskret umschrieb sie den Bedarf an einem schnellen Reisepass. Der Agent zog die Augenbrauen hoch, schob ihr aber eine Adresse über den Tresen zu. Das Büro zu dieser Adresse befand sich in einem winzigen Hinterzimmer. Der pockennarbige Mann hinter dem Schreibtisch hörte ihr nur kurz zu, dann verlangte er eine Anzahlung von einhundert D-Mark. Als sie ohne Zögern ihr Portemonnaie öffnete, nickte er zufrieden und begann ausführlichere Fragen zu stellen.
Am nächsten Tag hatte sie nicht nur einen exzellent gefälschten Pass auf den Namen Elisabeth Maria Krone, sondern auch auf diesen Namen eine günstige Schiffspassage auf der Südstern nach Southhampton und dann von dort mit der Eisenstein nach Chile via Lissabon in der erschwinglichsten Innenkabine, die auf beiden Schiffen zu haben war. Damit hatte sie noch einen Kapitalstock von rund eintausend ...