1. Verhext 01


    Datum: 30.11.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byspkfantasy

    ... versteckt, der zunächst spanische Freiwillige und später dann freiwillig die spanischen Kriegsgefangen in der sowjetischen Zone und schließlich in einem Lager weit hinter dem Ural seelsorgerisch betreut hatte. Dieser Pater war aber noch strenger katholisch als sein Vater. Er hatte ihn zwar durch das Verstecken beschützt und danach vor den Hunger in den Jahren nach dem Krieg bewahrt, aber STRENG katholisch war wörtlich zu verstehen. Als Erziehung hatte er dabei eine Ausbildung als Diakon erhalten, damit er seinem Pflegevater helfen konnte. Wie oft er seine Hosen hatte herablassen müssen, um eine Abreibung auf den nackten Arsch zu bekommen, war nicht mehr zählbar. Schon ein verstohlener Blick auf Maria genügte, um seinen Pflegevater ausrasten zu lassen. Nur zu oft ließ er sogar Maria diesen Züchtigungen beiwohnen, wenn er der Meinung war, dass Jakob sündige Gedanken gehabt hatte.
    
    Erst vor fünf Jahren war sie alle drei wieder mit den letzten spanischen Kriegsgefangenen nach Spanien zurückgekehrt. Damals war er siebenundzwanzig Jahre alt gewesen und hatte zum ersten Mal Frauen gesehen, mit denen er auf Spanisch hätte sprechen können. Im Kriegsgefangenenlager gab es nur Männer -- und nur sehr selten waren russische Frauen zu sehen. In der Folge dieses verkorksten Lebenslaufes war er zu einem verklemmten Einzelgänger geworden, der mit den Frauen seines Alters so gar nicht in ein Gespräch und noch weniger zu weiteren Kontakten kam. Nicht zuletzt auch deswegen, weil er in einem ...
    ... erzkatholischen Dorf gelebt hatte, wo er als Diakon von den ledigen Mädchen ferngehalten wurde, weil sein Adoptivvater ja der Priester in der Dorfkirche war. Er hatte sich nämlich überreden lassen, sich offiziell um ein theologisches Studium zu bewerben.
    
    Nachdem sein Pflegevater auf ein Ersuchen, die spanischen Gastarbeiter in Hamburg zu betreuen, positiv reagiert hatte, waren sie nach Deutschland gegangen. Hier hatte er zum ersten Mal begriffen, dass er nicht zum Priester berufen war. Die zahlreichen deutschen Mädchen und Frauen waren ein eindeutiger Magnet für seine Gedanken. Maria hatte das auch erkannt und seinen Adoptivvater davon überzeugt, dass Jakob einen anderen Weg einschlagen sollte.
    
    Arnold Hitzstein ist genervt
    
    Einen Tag vor der ersten Runde hatte der Vermittler vom Arbeitsamt Arnold Hitzstein eine Ansammlung von Kandidatinnen, die nicht der Anfrage entsprach. Wie zum Teufel sollte er allerdings bis morgen eine katholische Haushälterin finden, die bereit war, sich zu verpflichten für zwei Jahre abwechselnd in West-Deutschland und in Chile als spanisch-sprachige Haushälterin für einen Marine-Offizier zu agieren? Das war schon nicht einfach -- normale Haushälterinnen sprachen kein Spanisch. Die ideale Kandidatin sollte dazu noch hübsch und einundzwanzig bis dreißig Jahre alt sein. Sie hat ledig oder verwitwet zu sein. Er war doch kein Heiratsmakler! Was bildete sich dieser Schnösel von Grafenrausen bloß ein?
    
    Arbeitskräfte waren knapp, da konnte der feine ...
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